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| Moving stills, Monsun Theater |
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Moving stills, Monsun Theater
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Bewegte Standbilder
Bewegende Bilder, bewegte Standbilder und stille Momente. Um die Energien, die die Bewegung im Körper auszulösen vermag, geht es in "Moving stills". Die vier Tänzerinnen (Avery-Jai Andrews, Ilayda Evgin, Anouk Roxanne Lehner, Alice Klueger) bleiben in Bewegung, selbst wenn nur eine von ihnen tanzt. Sie nutzen die momentane äußere Bewegungslosigkeit für die Kraftschöpfung neuer bewegender Kreativität. Bewegung treibt an, Bewegung nimmt und gibt Kraft, Bewegung lässt den Einzelnen reifen, Bewegung kann aber auch Gemeinschaft stiften. Bewegungen transportieren auch über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg Bedeutung. Bewegung kann mechanisch ablaufen, die selbe Bewegung kann aber zum lockeren Miteinander führen. Waren die Bewegung zu Beginn noch roboterartig mit dem Rücken zum Publikum ausgeführt, wurden die gleichen Formen am Ende zu einem gemeinschaftlichen Erlebnis, weil das Gegenüber zum Tanzpartner wurde. In einer Szene macht eine der Frauen in der der Mitte den "Hund", die "Brücke" oder den "Frosch". Sie ruht bei ihren Yogaübungen ganz in sich, will alle äußeren Einflüsse ausschalten. Um sie herum kreisen die drei anderen Frauen, jede mit ihrem Tanzrhythmus beschäftigt, der zur beschwingten Musik passt. Die Tänzerin in der Mitte lässt sich davon nicht stören. Jede der Frauen findet ihren eigenen Rhythmus. Mal lassen sie sich gegenseitig anregen, ahmen ihre Bewegungen gegenseitig nach, mal brechen aus den Mustern der anderen bewusst aus. Dann werden sie von einem imaginären Wind gegeneinander gepustet und scheinen sich wie Herbstblätter in einer Ecke des Raumes zusammentreiben und umeinander wirbeln zu lassen. Die fünfte Tänzerin (Claire Blanc) im roten Kleid nutzt ihre Kameralinse um den Frauen nah zu kommen und dennoch distanziert zu bleiben. Sie ist zur Beobachterin von außen geworden. Nur mit der Kamera vor dem Gesicht wagt sie sich ganz dicht heran. Und doch spürt man ihr Bedürfnis ein Teil von ihnen zu sein. Frankreich, Schweiz, Türkei, Amerika und Deutschland sind die Herkunftsländer der fünf Frauen, die nun ihr erstes gemeinsames Tanzprojekt unter der künstlerischen Leitung von Alice Klueger im Monsun Theater präsentiert haben. Eine vielschichtige Studie über die Bewegung ist dabei herausgekommen, die von der anregungsreichen Unterschiedlichkeit der fünf Persönlichkeiten lebt. Ein intensiver, intimer Abend von und mit fünf jungen Tanztalenten. Birgit Schmalmack vom 29.9.16
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Nathan der Weise, EDT Zauberflöte, Staatsoper
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