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Freundschaft, Kammerspiele
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You' ve got a friend
"Ein Freund ist ein Mensch, der die Melodie dir deines Herzens vorspielt, wenn du sie vergessen hast." Das ist das Motto der neuen musikalisch-poetischen Unikate-Produktion von und mit Gilla Cremer in den Kammerspielen. Ein Freund (Gerd Bellmann) begleitet Cremer dabei liebevoll auf dem Piano. Der "Freundschaftsmuffel", der als Freund eine Eins plus verdient hat, bringt nicht nur durch seine zarten Melodien viel Atmosphäre auf die Bühne sondern steht auch stets für die kleinen Kabbeleien unter Freunden zur Verfügung. Man lernt viel an diesem Abend, man lacht viel und man vergießt vielleicht auch ein paar Tränen. Man lernt Ruths (Gilla Cremer) Freundschaftsexpertin Niwea kennen, die aus dem Stand alle möglichen philosophischen Sprüche über die Freundschaft zitieren kann. Durch sie bekam Ruth eine "beste Freundin", die sich nicht wieder verabschiedete, als die Neue mit den zwei Ponys in die Klasse kam. Nein, Niwea schwor Ruth Freundschaft bis ans Lebensende. Besiegelt wurde dies in Kindertagen mit Blut und einer Muschel, auf der in Geheimschrift das Versprechen eingeschrieben war. Denn die Freundschaft ist schließlich die hohe Kunst der Liebe. Freunde braucht man fürs Tragen bei Umzügen, fürs Lernen vorm Abi, fürs Ausheulen bei Liebeskummer und fürs Mitfreuen bei Erfolgen. "You 've got a friend", wünscht sich wohl jeder, der nach diesen zweieinhalb Stunden aus dem Kammerspielen nach Hause geht. Drei Aluleitern und ein Strick reichen Gilla Cremer um Räder, Pferde, Stockbetten, Schiffsrümpfe, Dreiecksverhältnisse und Verwirrungen sonstiger Art auf der Bühne sichtbar zu machen. Während das Publikum in der Pause nur um 20 Minuten gealtert ist, sind die beiden Akteure auf der Bühne um 20 Jahre gealtert. Die bunte Phase der Jugendzeit ist nicht nur kleidungstechnisch vorbei. Auch die Themen haben sich gewandelt: Lag die hoffnungsvolle Zukunft in der ersten Hälfte noch vor ihnen, so stellen sich jetzt Themen wie Krankheit, Verlust, Tod und Abschied. Doch Gilla Cremer beherrscht auch in dieser Produktion wieder einmal perfekt den fließenden Übergang zwischen Rührung, Humor und Tiefgang. Zu runden Geburtstagen wurde die Freundschaftsmenge und -güte regelmäßig überprüft, mal mit mehr und mal mit weniger erfreulichem Ergebnis. Brittas sechzigster war so ein besonderes Ereignis: Einer der vier Jugendfreunde fehlte und zwei hatten ein Geheimnis. Ein Jahr später mussten Britta und Ruth Niwea zusammen für ihr Begräbnis waschen. Der Abend, der das Auf und Ab des Lebens zeigt, ist unter der Regie von Dominik Günther so wunderbar geworden, dass man ihm noch sehr viele Zuschauer nicht nur in Hamburg wünscht. Birgit Schmalmack vom 14.9.16
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Zur Kritik von
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Wut/Rage, Thalia Beckett Beckett Hacks, Polittbüro
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