Mit Simsalabim geht alles Meine lieben Gesangsfreunde, so wendet sich der Chorleiter (Horst Arenthold) immer wieder an seine vier Chormitglieder. Während er gerne den kleinen Alleinherrscher herauskehren möchte, führen die vier meistens ihr Eigenleben. Die eitle Blonde (Tanja Rübcke) interessiert sich mehr für ihre Schminkutensilien als für die Musik, die dralle liebe Naive (Tanja Bahmani) greift immer wieder zum Strickzeug und der dauerflirtende Hardrock-Fan (Mark Derichs) zur Flasche Flens. Der gutmütige Bass (Wolfgang Sommer) kommt jedes Mal zu spät zum Einsingen, da ihm die Hühner auf seinem kleinen Hof viel wichtiger sind als die Herzattacken des ambitionierten Chorleiters. Das schlägt dem Bauer dann schon mal auf die Verdauung und er muss öfter „Tante Meier“ aufsuchen, als ihm lieb ist. Um diesen Haufen zu disziplinieren, lockt der Chorleiter mit einer möglichen Chorreise in die Karibik, wenn der Auftritt zum Geburtstag des Bürgermeisters mit Namen Kuckuck ein Erfolg werden sollte. Ein Kuckuck-Medley soll es dieses Jahr zu Ehren seines Namens sein. Da sind nun wirklich alle drangsalierenden Tricks des Meisters gefragt, um den Chor zum einem enthusiastischen Singen von Texten wie „simsalabimbambasaladusaladim“ zu animieren! „Veel leevefulln Tüddelkrom“ breitet Regisseurin Sandra Keck mit ihrem überaus spielfreudigen Ensemble auf der intimen Studiobühne des Ohnsorgtheaters in diesen neunzig Minuten aus. Die kritischen Töne, die man in dieser Farce von Dietmar Bittrich auf die Methoden eines Möchtegernherrschers durchaus hören könnte, werden dabei meist weggelacht. Das Publikum tut dabei gerne mit, zumal Mitsingen ausdrücklich erlaubt und so die Schunkelstimmung vorprogrammiert ist. Birgit Schmalmack vom 29.4.13
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