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Die Schlampe und die Jungfrau

Größer könnten die Gegensätze nicht sein. Die eine ist eine „Schlampe“ mit Kodderschnauze und die andere eine brave Jungfrau mit Kopftuch. Sie begegnen sich beide als Neue in einer Schulklasse. Tess ist wieder einmal von der Schule geflogen und Imra hat sich für einen Weggang entschieden, weil sie aufgrund ihres Kopftuches ständig gemobbt wurde. Viel zu sagen haben sie sich zu Beginn nicht, doch als Tess merkt, dass ihr Imra sehr nützlich sein könnte, lässt sie sich auf sie ein. Und plötzlich merken beide: Sie können sich gegenseitig in ihrer Andersartigkeit als Außenseiter verstehen und unterstützen.
Das Theaterstück, das Autor Marten Bakker extra für die Aufführung in Schulklassen geschrieben hat, hat viele Themen. Immer andere erwiesen sich für die jeweiligen Zuschauergruppen als interessant und ansprechend. Denn ein anschießendes Nachgespräch gehört mit zum Programm.
Seit einem Jahr tourt diese Inszenierung bereits durch die Schulen von Hamburg. Nun wurde es auch im Rahmen der Lessingtage in der Garage im Thalia in der Gaußstraße aufgeführt.
Extreme Charaktere hat Bakker aufeinander treffen lassen. Das könnte vielleicht zu Bedienung von Klischeevorstellungen verführen. Doch der Autor belässt es nicht bei der Bedienung üblicher Vorstellungen: Gerade die Aufmüpfige erweist sich als besonders labil und nähebedürftig, während die vermeintliche unterdrückte Kopftuchträgerin ihr die Stärke und Nähe bieten kann, die sie so gut gebrauchen könnte.
Klar, die pädagogischen Botschaften sind einfach und dennoch werfen sie genügend Fragen für einen anregendes Nachgespräch auf: Wird Tess ihren Ausbruch aus der Unterdrückung durch ihren Freund mit Hilfe der neuen Freundin durchstehen? Oder wird sie kurz zuvor einen Rückzug antreten und Imra im Stich lassen?
Birgit Schmalmack vom 7.2.13



Zur Kritik von

Godot 
 
 


Verdammt sei der Verräter...

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