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Draußen vor der Tür, Lichthof

Draußen vor der Tür, Lichthof Foto: G2 Baraniak

Draußen vor der Tür, Lichthof
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Es kommt ein Mann zurück nach Deutschland und er steht draußen vor der Tür. Er kommt zurück aus Stalingrad und träumt jeden Nacht den selben Traum. Der Ex-Soldat, der eigentlich Schauspieler werden wollte, träumt, dass ein Blut schwitzender General auf einem riesigen Xylophon aus Menschenknochen spielt und die Toten zu Millionen an kommen und immer wieder seinen Namen "Beckmann!" rufen.
Keiner kann diesen vom Krieg ausgespuckten Beckmann (grandios: Martin Westhof) gebrauchen, auch die Bühne nicht. Eine zu traurige Gestalt ist er mit seinem Gasmasken-Brillengestell, das er immer noch trägt, wo doch alle nur verdrängen wollen. Das Amüsement steht auf den Bühnen Hamburgs im Jahre 1947 im Vordergrund und Musicals hoch im Kurs. Ein Beckmann, dem man die Traurigkeit nicht aus dem Gesicht schminken kann, passt nicht zwischen all die bunt geschmückten Matrosen, Dirnen, Frauen und Männer, die mit aller Anstrengung nach vorne blicken wollen.
Wolfgang Borchert hat mit seinem Stück "Draußen vor der Tür" auch seine eigene Situation beschrieben. Wenn Marcel Weinand es jetzt am Lichthof als Musical inszeniert, geht er nur noch konsequent einen Schritt weiter als der Autor. Er überspitzt den Amüsierwillen noch um ein paar Umdrehungen und lässt mit übertrieben bunten Kostümen und schmissigem Liedgut (Eva Engelbach) die Anstrengung des Vergessen-Wollens noch direkter zum Ausdruck bringen. Am Ende der Premiere 1947 konnte der damalige Intendant nur den Tod des Autors vermelden, genau wie bei der Premiere im Lichthof, hier aber durch den traurigen Clown namens "Gott" selbst. Da bleibt einem vergnügliche Lachen im Halse stecken!
Birgit Schmalmack vom 10.12.17