Mädchen gesucht
Die Ghetto-Akademie sucht Mädchen
Die Verzweiflung ist groß. Die Jungstruppe der Ghetto-Akademie aus Wilhelmsburg sucht Mädchen. Dass dabei nicht nur künstlerische sondern auch persönliche Aspekte eine Rolle spielen, wird im Laufe des bewusst vergnüglichen Abends klar. Dabei sind ihre Ansprüche hoch: Sie wollen keine Ghettobräute, keine „Ich bin der Boss-Mädels“, keine Hässlichen aber auch keine Tussies. Sie berichten von ihren verzweifelten Anstrengungen, die sie bereits unternommen haben: Internetrecherche, romantische Alsterdinners, Handzettelverteilen auf der Mönkebergstraße – kaum eine Möglichkeit haben sie unversucht gelassen. Erwartungen haben sie viele, aber ihre Berichte legen auch selbstironisch den Finger in die eigenen Wunden: Unsicherheit, Ungeschicklichkeit, Unehrlichkeit und arrogantes Machogehabe ließen manch einen Kontaktversuch scheitern.
Manchmal liegt das Gute zum Greifen nahe. Plötzlich setzt sich ein braun gelocktes Fellwesen zu ihnen. Als es sich von seiner Fellverkleidung befreit hat, kommt ein hübsches Mädchen zum Vorschein. Wenn man jetzt nur die Chance ergreifen könnte! Doch die Jungs verharren in anhimmelnder Untätigkeit, so dass es wieder entschwindet. Pubertät ist keine einfache Lebensphase; das wird im Laufe dieser amüsanten Suche deutlich. Die Zuschauer freuten sich über die offenherzigen Berichte, die auch vor manchen Peinlichkeiten nicht zurückschreckten.
Birgit Schmalmack vom 15.2.14