Wand an Wand, Kammerspiele
Zum Happyend wird abgeblendt...
Da zieht eine neue Nachbarin (Franziska Troegner) ein und sorgt schon gleich am ersten Abend für die Störung der Ruhe des Rentners (Walter Plathe) nebenan, der am liebsten nur mit seinen Zimmerpflanzen redet, nachdem sein Leguan verstorben ist. Die lebenslustige Person, die nun aber "Wand an Wand" mit ihm wohnen soll, baut sogleich zwischen Umzugskisten die Webcam auf, um möglichst schnell zu einem neuen Lover zu kommen, nachdem sie den alten aussortiert hat. Eine schlechte Kombi! Doch es dauert nur zwei, drei Songs und zwei Besuche an der Haustür und schon erkennen die beiden Dickerchen, dass das Kennenlernen auch offline funktioniert. Zum Glück wird dann aber in guter alter Hollywoodmanier auch hier nach diesem überraschenden Happyend abgeblendet. Wer weiß, was dann noch alles zu sehen gewesen wäre? Auch so muss man auch die einfacheren Witzstrukturen gerne mögen, um sich an diesem schlicht gestrickten Singspiel zu amüsieren. Ein Walter Plathe als Bernhardiner auf allen Vieren muss nicht unbedingt sein. Die beiden sympathischen und singfreudigen Darsteller hätten ruhig etwas stimmigere Story vertragen können.
Birgit Schmalmack vom 27.7.16