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| Faust - Schönheit, Liebe, Arbeit, Theateran der Mu |
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Faust - Schönheit, Liebe, Arbeit, Monbijou
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Höfische Nummernrevue
Viel ist nicht übrig geblieben vom Schloss im Monbijoupark. Einzig der Kronleuchter hängt noch von der Himmelsdecke, nur von einem fast unsichtbaren Faden gehalten. Doch die Hofgeister, die hier 200 Jahre - von dem Weinvorräten im Weinkeller konserviert - überdauert haben, kann das nichts anhaben: Sie spielen weiter! Und zwar ein "unspielbares" Stück, wie Goethe es selber nannte, den Faust, Zweiter Teil. Schließleich hatten sie lange Zeit genug zum Lesen, Verstehen und Üben. 200 Jahre nach der Erstaufführung im Schloss im privatem Rahmen findet nun die für Zuschauer öffentliche Aufführung statt, wenn auch ohne den hochherrschaftlichen Rahmen. So wird lustig drauflos improvisiert, wenn auch mit dem Textbuch in der Hand, mit dem der Zeremonienmeister immer wieder für die entsprechenden Anweisungen sorgt. Doch er kündigt auch gleich zu Beginn an: Rein mit dem Verstand sollte man das Stück nicht zu ergründen versuchen. Ein guter Tipp, um nicht mit falschen Erwartungen an das Stück heranzugehen. Die Adligen am Hofe teilen also die Rollen, immer mit dem Weinglas in der Hand, unter sich auf. Da gibt es Faust himself, Gretchen, den Erdgeist, Plutus, Helena, Paris, Wagner, Homunkulus und natürlich Mephisto, diesmal in Gestalt eines königlichen Narren. Locker werden die kurzen Szenen aus Faust II, hauptsächlich aus Akt 1 und 2, aneinandergereiht, grad so, wie es dem höfischen Laienschauspielern beliebt. Dazu werden sich auch aus dem Publikum gerne ein oder zwei Mitspieler gesucht. Regisseur Regie Maurici Farré hatte die interessante Idee eines Reanactments der höfischen Inszenierung nach nunmehr 200 Jahren. Er versucht sie zu einem möglichst humorvoller Abend werden zu lassen. Dass sich hierbei Faust auf der Sinnsuche in der Schönheit, Liebe und Arbeit befindet, gerät jedoch immer wieder schnell in den Hintergrund. Sobald Faust oder Mephisto einen Ton anschlagen, der auf mehr Tiefgang hinweisen will, wird schnell ein gemeinsames Witzchen gerissen. Bei stetigem Weingenuss gerät so die Lust am Denken schnell in Vergessenheit. So wird die Inszenierung zu einer weinseeligen Nummernrevue des eingespielten tollen Monbijou-Ensembles. Das Ensemble macht den Charme dieses Abends aus. Stets ist seine überbordende Spiellust zu spüren, wenn sie auch hier inhaltlich nicht in vollen Zügen ausgekostet werden kann. Der Neuanfang in der noch reduzierten Spielstätte unter finanziellen Beschränkungen und verkürzter Probenzeit macht sich bemerkbar. Also darf man sich wieder fühlen wie zur Gründung des kleinen Theaters an diesem Ort, nicht vor 200 sondern vor 20 Jahren. Birgit Schmalmack vom 17-7-19
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Drachenherz , Neuköllner Oper
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