My Private Bio
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Die Tanzszene Serbien ist ein Elefant, im Traum von Sasa Asentic. Schwerfällig mit wenig künstlerischem Spielraum für zeitgenössischen Tanz. Doch wie in die westliche Tanzszene als Serbe Eingang finden? Davon erzählt Asentic in seiner Performance. Er erlaubt sich als Außenstehender kritische Anmerkungen zum geschlossenen Kreislauf der sich immer wieder selbst empfehlenden Szene. Nur der Westen hat ein exklusives Recht auf zeitgenössischen Tanz. Dem Osten bleibt nur die Tradition und das Kunsthandwerk. Für seine Bewerbungen auf Festivals braucht er ein Video. Jeder seiner Aufführungen nutzt er daher gleich für diese Promotionzwecke: Er drückt einem Zuschauer eine Cam in die Hand und lässt sich filmen: In der einzigen Tanzszene des Abends, in der die Erwartungen der westlichen Zuschauer karikierend aufgreift und im Schnelldurchlauf abspult. Asentic muss am Schluss zugeben, dass sein Erscheinen auf Festivals der zeitgenössischen Performance eventuell bedeuten könnte, dass er schon vom System adoptiert worden ist. Seine kritische Performance ist wohlmöglich bloß zu einem weiteren Stück geworden, das sich wunderbar in die vorhandenen Strukturen einpasst und nicht mehr in Frage stellt.
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