Lieder für eine bessere Welt, Tonali
Der Musiker, Autor, Schauspieler, Regisseur und Übersetzer Daniel Kahn kennt sich bestens aus im dem Land der Zwischentöne. Das liegt auch daran, dass er als geborener Amerikaner mit jüdischen Wurzeln seit 20 Jahren in Berlin lebt und neben Englisch auch Deutsch und Jiddisch beherrscht. Er schafft es an seinen Instrumenten spielend vermeintliche Grenzen zu überschreiten. Die zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die zwischen Trauer und Humor, die zwischen Ernst und Unterhaltung liegen. Mit seinem Akkordeon, der Mundharmonika, der Gitarre und dem Klavier nimmt er das Publikum mit auf eine Reise, die durch alle Emotionszustände hindurchführt. Ob er nun Lieder von Leonard Cohen ins Jiddische überträgt, in einem Drei-Minuten-Musical durch die jüdische Geschichte springt oder den Georg Kreisler Song „Ich fühl mich nicht zu Hause“ interpretiert.
Zu Schad, Tonali
Ein Löwe kann sich nicht löwiger verhalten, eine Spinne nicht spinniger, aber der Mensch? Kann der sich nicht menschlicher verhalten? Vom Großen ins Kleine, vom Universum bis zur Ameise, vom der Umlaufbahn bis auf die Bühne, Stephan Schad lädt ein zum Nach-, Neu- und Weiterdenken. Er liegt mehr auf dem Sofa als er sitzt, die eine Hand lässig an den Kopf gelehnt. Vor ihn sitzen ihm im Halbkreis seine heutigen Mitdenkenden im Seminarraum des Tonali.
WIEDERGUTMACHUNGSJUDE, Tonali
Wenn er selbstkritisch bemerkt, dass sein Seelentier das Chamäleon sei, wenn er die Lyrik fragt, ob sie Wut kann und sie ihm antwortet, ob er Geduld könne, dann ist das der Türöffner für eine Zukunft des Verständnisses, auch über das besondere Verhältnis zwischen Deutschen und Juden. Das kann Lyrik, das kann Daniel Arkady Gerzenberg mit seiner Dichtung und mit seinem Angebot darüber in den offenen Austausch zu treten.