Umoja
Umoja
Der Spirit of Afrika
Am Ende schließt sich der Kreis. Auch wenn der Erzähler mittlerweile in Johannisburg lebt, hört er im Geiste immer noch die Trommeln der Männer und die Gesänge der Frauen in seinem Dorf. Doch er hat einen weiten Weg zurückgelegt. Immer hat ihn die Musik dabei begleitet. Mit seiner Gitarre machte sich der „country-man“ auf in die große Stadt und konnte nur staunen ob der Vielfalt, die ihm hier begegnete. Von der Farbenpracht berauscht lernt er eine Musikvielfalt kennen, in der sich die verschiedensten Stile mischen, ohne je ihren Ursprung ganz zu verleugnen. Er beobachtete, wie sich die Musik seinen Brüder und Schwestern veränderte. Der Swing in den Nachtclubs, die Gospelgesänge in den Kirchen, der Gumboot-Tanz der Arbeiter und schließlich der Kwaito der Jugendlichen auf den Straßen – in allem fanden die Schwarzen ihre Heimat und ihren Halt, auch wenn sie ansonsten wenig besaßen.
Die beiden Initiatorinnen und Choreographinnen der Show, Todd Twala und Thembi Nyandeni wissen, wovon sie erzählen: Sie stammen beide aus einem Township von Johannesburg. Ihr Glaube an die Kraft der Musik hat „Umoja“ mittlerweile durch viele Länder der Welt geführt. Überall dort präsentierten sie ihre spritzige und vereinnahmende Geschichtsstunde der afrikanischen Kultur, die mehrmaliges Sehen erfordern würde, um alle Details und Hintergrundsinformationen aufzuspüren. Die vierzig Mitwirkenden sprudeln über vor mitreißender und überbordender Energie, dem sich auch das Hamburger Publikum nicht entziehen konnte. Sie nehmen den Zuschauer mit auf eine Reise in die Vergangenheit und lassen hoffen auf eine Zukunft, die wirklich „den Spirit of Togetherness“, den „Umoja“ besingt, für Südafrika bereithalten wird.
Birgit Schmalmack vom
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