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Happy End

Happy End

Die Elfen sind wieder unterwegs. Diesmal strömen sie nicht open air im Wohlers Park aus, sondern toben sich unter dem Dach der nahe gelegenen Kirche St. Johannis aus. Dem Gotteshaus angemessen war die Themenwahl der Egisseurin Gabriele Erler für ihr aktuelles Stück „Happy End“ von Dorothy Lane. Geht es doch der Heilsarmistin Lilian Holiday (Saskia Junggeburth) um die Errettung von Seelen. Dass sie sich in Chikago ausgerechnet die Ganoven aus Bills Ballhaus vorgenommen hat, erweist sich in mehrerer Hinweis als gefährliches Unterfangen. Denn Lilian verliebt sich in den Anführer und Mafiosiboss Bill Cracker (Bo Lander). Der ist allerdings geübter im Umgang mit Waffen als mit Gefühlen, lässt sich aber von der hübschen Halleluja-Lilly gerne Nachhilfe geben. Bis sie es schafft sein hart gesottenes Männer-Herz zu erweichen, muss sie noch etliche gefühlvolle Lieder nicht nur aus dem Gesangbuch sondern auch aus der Feder von Brecht und Weill singen. Unterstützt wird von dem kleinen aber sehr klangvollen Orchester, das von der Akustik der Kirche profitiert.
Wie schon aus den Sommervorstellungen gewohnt, schaffen es die Elfen wieder einmal mit Leichtigkeit schmusige Inhalte, die vor Klischees nur so strotzen, mit so viel ironischem Humor zu präsentieren, dass sich jeder über „selbstverständliche“ Happy End zum der zweieinhalbstündigen Aufführung nur freuen konnte. Donnernder Applaus schloss den Abend in der frisch renovierten Kulturkirche ab.
Birgit Schmalmack vom 18.3.07

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