Die Geisterkomödie
Die Geisterkomödie
Spiritueller Bigamist
Die Kraft der Liebe lässt Unglaubliches wahr werden. Auf einmal steht Elvira, Condomins verstorbene Exfrau wieder im Zimmer. Als Geist ist sie zurückgekehrt von der anderen Seite, um ihrem Geliebten nahe sein zu können. Nur der Schriftsteller selbst kann sie sehen und hören. Da er aber mittlerweile in zweiter Ehe verheiratet ist und seine derzeitige Frau wenig Verständnis für eine Ehe zu dritt aufbringt, versuchen sie Elvira mit Hilfe des Mediums Madame A. so schnell wie möglich wieder ins Jenseits zu befördern. Deren spiritistische Bemühungen führen zwar nicht zum gewünschten Erfolg, aber zu immer neuen Verwicklungen, die das Stück von Noel Coward zu einem amüsanten leichten Boulevardtheater machen. Das gutgelaunte Ernst-Deutsch-Ensemble serviert den Spaß im texttreuen Ambiente des Gutbürgertums der 40ziger Jahre. Coward sparte nicht mit Seitenhieben auf Männer und Frauen-Klischees, doch Regisseur Borke verzichtet darauf die Spitzen zu schärfen. So kommt das fast voll besetzte Haus zu seinem wohl verdienten und gänzlich unbeschwerten Abendvergnügen.
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