Adrian der Tulpendieb
Adrian der Tulpendieb
Spekulationsblase
Adrian (Franz-Josef Dieken) ist Torfknecht bei dem reichen und angesehenen Kaufmann Hendrik von der Maaßen (Klaus Falkenhausen). Er hat ein Auge auf dessen Magd Christinje (Lena Kußmann) geworfen. Doch seine Mittellosigkeit macht ihn für sie als Heiratskandidaten uninteressant. So kommt ihm der neue Trend mit Tulpenzwiebeln zu spekulieren gerade recht. Er klaut drei Zwiebeln aus dem Garten des Kaufmanns und kommt durch sie und eine Lügengeschichte zu einem kleinen Vermögen. Angeregt durch diesen Erfolg begibt er sich immer tiefer in die Verstrickungen des Spekulationsgeschäftes, bis die holländische Justiz dem ganzen Spuk ein Ende bereitet.
Diese wohl erste Spekulationsblase der Geschichte aus dem Holland Ende des 16. Jahrhundert erinnert an heutige. Doch Regisseur Axel Schneider setzt gegen die Hektik der Börse die Ruhe zum beschaulichen Entwickeln der Geschichte um den Aufsteiger und Schelmen Adrian. Er bemüht sich um keine Aktualisierungen. Er belässt den Stoff nach einem Roman von Otto Rombach in seinem historischen Rahmen. Zu Beginn jeder Szene lässt er ein Stillleben in warmen Farben ausleuchten, das den Bildern holländischer Maler entnommen zu sein scheint.
Ihm gelingen schöne Bilder, lebendige Szenen, kurz ein stimmungsvoller Theaterabend zu einem höchst aktuellen Thema.
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