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Brandung |
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Zerberstendes Eis
Gestern, vorgestern, vor drei Tagen. Karla ist verschwunden. Ihre drei Freunde, „Ich“, ihre Schwester Martina (Barbara Heynen) und Vlado (Benjamin Lillie) essen seitdem im Stehen, schlafen im Sitzen und suchen die Stadt ab. Denn die Polizei meint nur: „Junge Mädchen verschwinden manchmal, abwarten!“ So machen sich die Drei alleine auf die Suche. Der nette Jo kommt mit hinzu, bastelt eine Webside und filtert die Forumseinträge. Was beginnt wie eine Kriminalgeschichte, wird allmählich zur Aufarbeitung der Vergangenheit und einer Vierecksgeschichte. Denn Karla war Vlados Freundin, doch gleichzeitig betrachtet er die Ich-Erzählerin als seine Frau. Die wiederum verliebt sich in Jo, was Vlado zunehmend eifersüchtig werden lässt. Alle drei haben ihre Wurzeln im Ex-Jugoslawien. Alle drei haben schon Menschen verloren - sei es durch den Krieg oder durch Flucht. Martina bleibt dabei die außen stehende Beobachterin und stürzt sich in die Organisation der Suche nach Karla. Hinter ihnen lässt ein riesiges Stahlfenster nur diffuses Licht hindurch. Nach und nach werden die vermeintlichen Glasscheiben herausbrechen, denn sie sind aus Eis. So wie der zugefrorene Fluss sein Geheimnis nach dem Auftauen preis geben wird. Regisseur Christopher Rüping spielt wie der Text von Maria Milisavljevic gekonnt mit den verschiedenen Versatzstücken des Thrillers, der Erzählung, und des Dramas. Er wechselt beständig zwischen poetischen, nachdenklichen und spannenden Momenten. Die drei jungen Schauspieler stürzen sich mit großer Energie in die Geschichte. Besonders Natalie Belitski ist eine beeindruckende Ich-Erzählerin, die mit großer Virtuosität, Charme und Nonchalance die einzelnen Aspekte ihres Textes zu verkörpern versteht. In diesem hochkomplexen Text klingen Themen an, die in die Tiefe gehen. Voller Spannung ja keinen der Hinweise zu verpassen, verfolgen die Zuschauer in der Box gebannt die Entwicklungen auf der Bühne, die sich erst nach und nach wie ein Puzzle zu einer Geschichte formen. Die allerdings auch am Schluss noch genügend Fragen zum weiteren Nachdenken offen lässt. Ein rundum gelungener Theaterabend. Birgit Schmalmack vom 13.10.13
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Das Summen der Montagswürmer In Zeiten abnehmenden Lichts, DT
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