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Zur Kritik von |
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Feinde, Maxim Gorki |
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Das Überleben überleben
Sie haben den Holocaust überlebt. Sie haben das große Los gezogen und eine Einwanderungserlaubnis für Amerika bekommen. Sie sind in Brooklyn gelandet. Doch ihre Vergangenheit lässt sie nicht los. Mitten im American Dream lauern überall Judenfeinde. Wie ein Neuanfang fühlt sich das nicht an. Yadwiga ( Orit Nahmias) ist sprachlos in diesen neuen Land und völlig abhängig von dem Mann, der sie hierher gebracht hat. Mascha (Lea Draeger) hat eine unstillbare Gier nach Leben in sich und denkt dennoch ständig an den Tod. Tamara (Çiğdem Teke) hat überlebt und fühlt sich dabei wie tot. Zwischen diesen drei Frauen schlingert Hermann Broder scheinbar willenlos hin und her. Nur kurzfristig weiß er, zu wem es ihn gerade zieht. Von allen drei kann er nicht lassen. So rennt er von einer Plattform zu nächsten, von der die Drei auf der Bühne des Maxim Gorki Theaters nach ihm Ausschau halten. Jede hat ihre Strategie ihn wieder zu sich zu ziehen. Von Yadwiga bekommt er die Ruhe, Sicherheit und Zuverlässigkeit, die er eigentlich in seinem ruhelosen Dasein so benötigt. Doch seine ehemalige Hausangestellte, die ihn über den Krieg versteckte und der er das Leben verdankt, kann ihn nicht befriedigen. Seine Lust und Leidenschaft stillt er bei seiner wunderschönen Geliebten Mascha. Als dann auch noch seine tot geglaubte Ex-Frau Tamara in New York auftaucht, liebt er es sich zwischenzeitig von ihrer intelligenten Abgeklärtheit anregen lassen. Diese Vierecksgeschichte erzählt Yael Ronen nach dem Roman von Isaac B. Singer auf der Bühne des Maxim Gorki Theaters. In den Songtexten von Daniel Kahn, die er mit den zwei weiteren Musikern live einspielt, wird die historische Dimension der Charaktere angesprochen. In der Musik wird deutlich gemacht, wie sehr alle von ihrer Vergangenheit gezeichnet sind. Ihr Spiel auf den Gerüstplattformen, die das Provisorium ihres derzeitigen Lebens zeigen, zeigt davon wenig. Sie versuchen ganz im Jetzt zu sein und agieren demzufolge kopflos, weil sie sich selbst nicht verstehen wollen und können. Sie sind Getriebene ihrer seelischen Wunden. So werden nicht alle Dimensionen ihrer komplexen Persönlichkeiten ausgeleuchtet und das Verständnis für ihr Handeln bleibt für den Zuschauer ebenso im Dunkeln wie für sie selbst. Sie sehen nur die Auswirkungen und ahnen: Lieben können diese Menschen nicht mehr, denn die Liebe hat kein Platz mehr in ihren Seelen, die das unvorstellbare Grauen gesehen und erfahren haben. Birgit Schmalmack vom 11.4.16
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Berlin-Frühjahr-Special 2016 Jetzt bin ich hier, Ballhaus
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