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| Der Kirschgarten |
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Zur Kritik von
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Der Kirschgarten, Thalia
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Endzeit-Tänzchen Minutenlanges Schweigen unter einem Bühnenhimmel aus Mondlampen. Aufgereihtes Sitzen der Personen am Bühnenrand. So scheinbar ereignislos beginnt die Kirschgarten-Inszenierung von Perceval am Thalia Theater. Dennoch ist sie alles andere als langweilig. Perceval hat ein Kirschgarten-Extrakt gebraut, das es in sich hat. Er hat viel Text gestrichen. So hat er konsequenterweise Personen, die wenig zu sagen und dennoch viel geredet haben, schweigen und als Staffage auf ihren Stühlen sitzen lassen. Die Inszenierung hat einen klar choreographierten Rhythmus. Das Nichtstun wechselt mit wenigen Momenten des aufgebrachten Stühle-Weg-Schiebens, des aufgeregten Durcheinander-Redens und etlichen des Tanzens zu leisen französischen Chansons. Letztere erinnern an Szenen aus Pina Bausch’ Kontakthof. Dann wenn Firs (Alexander Simon) sie übers Parkett wirbelt, wird die Gutsherrin plötzlich wieder jung. Denn bei Perceval ist die schöne Ranjewskaja (Barbara Nüsse) ist eine müde, gebrochene, alte Frau, die sich leicht dement in ihrem eigenen Gedächtnis-Loop befindet. Immer noch hofft sie, dass irgendetwas oder -jemand ihren Kirschgarten retten wird. Doch weder wird ihre Tochter Warja (Oda Thormeyer) den reichen Lopachin (Tilo Werner) heiraten, noch ihr Bruder Leonid (Wolf-Dietrich Sprenger) Geld auftreiben, noch ihre Tochter Anja (Catherine Seifert) eine gute Partie machen. Anja ist eine nicht mehr ganz junge Tochter, die sich mit ihrem Piepsstimmchen fast in Luft auflösen möchte. Kein Wunder, dass der überengagierte Student (Sebastian Rudolph) nicht völlig von ihr begeistert ist. Warja ist ein bebrilltes Mauerblümchen, ihr anvisierter Bräutigam Lopachin dagegen jemand, der mit Goldkettchen und dauerklingendem Handy den energiegeladener Emporkömmling und erfolgreicher Geschäftsmann eher spielt als ist. Parceval bevölkert die Stuhlreihe mit abwartenden passiven Menschen, die sich zwar gerne für ihre eigenen Auffassungen echauffieren, aber letztendlich nicht den Mut für Initiativen aufbringen. Sie lassen geschehen statt zu gestalten. Nur in den klar definierten Formen des Gesellschaftstanzes darf sich die Stimmung kurzfristig heben. Birgit Schmalmack vom 29.5.12
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Körber Festival Dantons Tod
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