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| Richard III., Thalia |
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Richard III., Thalia
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So ein Dreckskerl!
Nein, dieses Mannsbild hat keine körperlichen Gebrechen. So wie Richard (Jörg Pohl) nackt vor Lady Ann (Lisa Hagemeister) steht und um sie wirbt, obwohl er gerade ihren Mann umgebracht hat, wird das überdeutlich. Er spielt nur den Hinkenden, den Verunstalteten. So wie er auch in alle anderen Rollen schlüpfen kann. Er wickelt die Menschen um seinen Finger, entweder mit Verführungskunst, mit Wortgewandtheit, mit Druck oder eben mit Gewalt. Zu diesem Mittel greift er ohne jeden Skrupel. Er fühlt sich im Recht, da er als Früh- und Missgeburt schon früh von seiner Mutter (Victoria Trauttmansdorff) ausgestoßen worden ist. Das Recht auf den Thron steht ihm zwar theoretischer Weise zu, aber er weiß, dass nicht nur seine beiden vor ihm geborenen Brüder den Weg zur Krone versperren. Er weiß, dass er der denkbar ungeeignetste Kandidat ist und genau deswegen reizt es ihn es trotzdem zu versuchen. Kann ein solcher Anwärter König werden? Und wenn ja, wodurch? Shakespeare lässt dieses Experiment in seinem Stück „Richard III.“ starten. Regisseur Antú Romero Nunes schickt Jörg Pohl durch diese Studie, deren Randbedingungen er aber gleich von Anfang als Spiel offenlegt. So spritzt das Blut und eine Leiche nach der nächsten liegt auf der Bühne, aber der Schauer über den "Dreckskerl" hält sich in Grenzen. Vielmehr gruseln die ihn Umgebenden, die er alle so geschickt zu dirigieren weiß. Das ist eine Show der Marionetten am Hofe und witzig anzuschauen. Doch wo es eigentlich spannend und politisch werden könnte, traut sich das Stück nicht ganz hin. Ist diese Manipulation auch heute noch möglich? In Zeiten von Trump eine überaus aktuelle Frage. Nur ein einziges Mal verlässt Nunes das Gestern. Er lässt Richard an die Rampe treten und eine Rede gegen die Einwanderung der Menschen aus dem Süden, die übers Meer kommen, direkt an die Zuschauer halten. Doch dann rutscht das Stück allzu schnell in die Vergangenheit mit den pompösen Kostümen und in den Spielmodus "Alles nicht so ernst gemeint!" zurück, so dass dieser kurze Spannungsmoment sofort wieder verpufft. Das Publikum feierte die Premiere dennoch mit großem Applaus für ihren Spielwitz und die schauspielerische Leistung des Ensembles. Besondere Beifallsbekundungen erhielt verdient Jörg Pohl. Er hat es geschafft das Publikum zu verführen. Birgit Schmalmack vom 31.10.16
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Zur Kritik von
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Geld, Thalia 3000 Euro, Thalia
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