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As you want it, UP, Motte

As you want it, UP

University Players

Einladung zu einem ganz persönlichen Videoabend

Der Regiestuhl steht parat, am Keyboard und an der Kachon wird schon leise Musik gemacht. Dann geht das Licht im Saal aus, Trommelwirbel ertönt und die Scheinwerfer gehen an. Die Show kann starten. Die University Players laden zu einer Improv-Movie-Night ein. In der kuscheligen Atmosphäre der Motte darf man sich zu einer fast privaten Kinovorführung im heimischen Partykeller der größeren Art eingeladen fühlen. Denn hier wird immer wieder die Fernbedienung getippt und die Videovorführung angehalten. Das ist die Aufgabe von Tony, dem Moderator und Regisseur in Personalunion.

Das Material dafür darf das Publikum mitgestalten. Nicht nur das Genre sondern auch Ort und Titel sollen abgestimmt werden. Als Magical Mystery, Psychiatrie und Dinner at one für die erste Hälfte per Cheeriokratie abgestimmt worden sind, machen sich die Schauspieler:innen bereit und schon geht es hinein in das mysteriöse Krimiabenteuer im 13. Stock einer psychiatrischen Anstalt. Allerlei kuriose Patienten tauchen auf, doch auch die Angestellten sind hier oben nicht weniger verdächtig, als einer nach dem anderen umkippt. Mysteriöse Schreie und verführerisch lecker schmeckende Puddings spielen dabei eine Rolle.

Zum Warmspielen war diese erste Hälfte vor der Pause perfekt geeignet, doch so richtig in Höchstform kamen die UPs erst in der zweiten Hälfte. Denn jetzt wählte das Publikum das Genre Musical, den Ort Flugzeug und der Titel „Love is in the airplane“. Das Ensemble erwies sich nicht nur wieder einmal als kreativ, schlagfertig und einfallsreich sondern auch höchst musikalisch. Hier wurden auf der Bühne spontan der ein oder andere kommende Musicalhit kreiert. Ob nun zum Zuklappen der Overheadcompartments, zur Liebe zum Fliegen oder zum Bezwingen des Thunderstorms, in den das Flugzeug geriet. Das Publikum sang die Refrains mit und amüsierte sich köstlich über all die kuriosen Einfälle zum Thema Liebe über den Wolken. Zum Schluss waren alle heil gelandet und eineinhalb Liebespaare hatten sich gefunden. Beschwingt und beglückt wurden die Zuschauer:innen entlassen. Die UPs hatten ihnen einen vergnüglichen Theaterabend verschafft.

Birgit Schmalmack vom 14.10.24

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