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I hired a contract killer Das Papier knirscht unter seinen Füßen, wenn Henry Boulanger schlurfend über die kleine Bühne geht, denn der ganze Raum ist mit Zeitungspapier zentimeterdick verkleistert. Hier stehen der schmucklose Tisch und Stuhl, an dem er tagaus tagein seine Stempel auf austauschbare Aktenstapel setzt. Die werden ihn von seinen Kollegen (Leila Abdullah, Harald Baumgartner) unermüdlich herein getragen. Obwohl wenig sinnstiftend scheint diese Arbeit Henrys einziger Lebensinhalt zu sein. Seinen Feierabend verbringt er am selben Tisch, nur der Stuhl hat dafür seine Position gewechselt. Als Henrys Arbeitsplatz Rationalisierungsmaßnahmen zum Opfer fällt, bricht seine Welt zusammen. Nachdem er festgestellt hat, dass ihm selbst zum Selbstmord der Mumm fehlt, engagiert er kurzerhand einen Killer. Die Geschichte zu Aki Kurismäkis Film ist bekannt. Nun hat ihn Max Claessen im Thalia in der Gaußstraße neu in Szene gesetzt. Bei ihm fallen noch weniger Worte als im Original. Er lässt die Körper der Schauspieler, Geräusche und Bilder sprechen. So bricht Henrys Kollege unter Grimassen und Verrenkungen unter seiner Aktenlast fast zusammen. Die Kollegin hat nur die Pausen- und Feierabendzeiten im Blick und besitzt dafür mindestens zehn goldene Armbanduhren am Handgelenk. Die dicke Regenwolke über Henrys Tisch tropft in lauten Plings in Henrys trauriges Gemüt. Den sprechenden Sound liefert Johannes Schäfer an seinem Mischpult bzw. mit einem einfachen transportablen CD-Player. Mit einfachen Ideen und bewusster Reduzierung wagt Claessen einen neuen Blick auf den Filmstoff. Im Hauptdarsteller Moritz Grove fand er eine exzellente Besetzung, der mit seiner hängenden schlaksigen Gestalt die Traurigkeit zu verkörpern scheint, aber nach der Begegnung mit dem Blumenmädchen ebenso eine jungenhafte Lebendigkeit auszudrücken vermag. Birgit Schmalmack vom 17.3.09
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Festival 151 Der Menschenfeind
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