RealLife

http://wendland-net.de/index.php/artikel/20081222/youngstar-theater

http://www.myspace.com/youngstartheater

Das wahre Leben in Deutschland
Du sprichst aber gut deutsch?
Wo kommst du denn her?
Nein, ich meine deine wirkliche Heimat?
Okay, woher kommen deine Eltern?
So beginnen viele der Gesprächsangebote von Ur-Deutschen, mit denen sich die sieben afro-deutschen Jugendliche täglich konfrontiert sehen.
Davon berichten sie in ihrem Theaterstück RealLife. In kleinen Spielszenen erzählen sie dem Publikum im Kulturhaus 73 von ihren Erfahrungen mit dem alltäglichen Rassismus. Ob es nun eine Lehrerin ist, die den Namen ihres Schülers Kofi permanent wie Coffee ausspricht. „Warum stellst du dich so an, du weißt doch wer gemeint ist.“ Als sie ihm die Aufgabe stellt ein frei wählbares Buch den Mitschüler zu präsentieren, wählt er eines negerianischen Nobelpreisträgers. Reaktion der Lehrerin: „Wenn ich sagte, freie Wahl meinte ich eher Goethe oder Schiller, nicht so eine nigerianische Asche. Wenn schon Ausländer, dann Shakespeare oder Kafka“!
Ein weiterer Höhepunkt ist der Vortrag von Dr.Dr. Dippl: Sie fordert die wohltätigen Afrikaner auf sich der armen Weißen anzunehmen. Damit sie künftig die Ausgaben für Solarium und Selbstbräunungssprays sparen können, fordert sie die Afrikanisierung des weißen Europas im Namen des Vereins „Rettet Europa.eV.“
Die Jugendlichen des "Youngstar"-Projektes sind in Deutschland geboren und aufgewachsen, kennen ihr Ursprungsland oft nur von Fotos oder Erzählungen. Und auch ihre Vorlieben unterscheiden sich in nichts von denen ihrer traditionell deutschen Freunde: "Ich liebe Milchreis, Pünktlich sein und meine beste Freundin“.
Gekonnt werfen die Jugendlichen unter der Leitung von Sebastian Fleary Schlaglichter auf ihr Leben als schwarze Jugendliche in Deutschland. Neben interessanten Einblicken kam der Unterhaltungswert dabei in keinem Moment zu kurz.
Birgit Schmalmack vom 6.3.09




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Sechs leidenschaftliche Frauen
Dann heul doch