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Rent
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Kein Fake
Musical ist Gefühl pur. Ergreifende Geschichten, die das Herz rühren, werden mit emotionsgeladener Musik auf die Bühne gebracht, so dass das Publikum mitgehen muss. So weit zur Theorie, mit der sich die Musicalindustrie eine goldene Nase landauf und landab verdienen möchte. Doch in der Praxis sieht das meistenteils anders aus: Ein bis auf die Sekunde perfektioniertes Team schnurrt die Herz-Schmerzstory auf der Bühne ab. Jeder Szenenapplaus ist schon mit eingeplant. Jeder Effekt, jeder Gag schon zigmal abgespult. Natürlich stimmt alles: Das Licht, die Deko, die Kostüme, doch das Wichtigste fehlt meistens: Echte Emotion, denn auch diese sind nur einstudiert. Welch ein Glück, dass die Musicalstadt Hamburg jetzt die Gelegenheit hat, ein echtes Musical mit echten Gefühlen hautnah zu erleben. Im Grünspan ist gerade das Off-Musical „Rent“ zu sehen. Zwar spielt es in New York und ist nicht in allen Aspekten mehr brandaktuell. Doch den Import dieser Story verzeiht man den Machern unter Regisseur Urs Affolter gerne, denn ansonsten ist hier alles echt. Hier stehen echte Persönlichkeiten auf der Bühne, die so genauso in Hamburg auf dem Kiez in einem Fabrikloft wohnen und der Gentrifizierung zum Opfer fallen könnten. Mehr Mut nicht nur zur Übersetzung des Textes ins Deutsche sondern auch zur Übertragung auf deutsche Großstädte hätte einen noch näher an die Story herangeholt. Der Filmemacher Marc (Stefan Leonard) ist dauerpleite, alle außer dem zu Geld gekommenen Ben, der jetzt ihr Loft kündigt, weil hier er ein großes, Gewinn maximierendes Kunstprojekt aufzeihen will. HIV ist neben dem fehlenden Geld das zweite prägende Thema des Freundeskreises. Viele von ihnen sind infiziert und wissen, dass ihre Tage gezählt sind. Trotz Medikamente, die geschluckt werden, sind die Überlebenschancen noch gleich null. Erst verlässt die Dragqueen Angel (Sebastian Rousseau) die Gruppe, dann Rogers (tolle Stimme: Oliver Frischknecht) Freundin Mimi (Lisa Huk). Die nicht von ungefähr so heißt wie die weibliche Hauptperson aus Bohème. Rent ist ein Remake mit modernen Ingredienzien. Dazu gehört auch rockig-poppige Musik, die mitreißt. Dass die deutschen Darsteller tolle Sänger sind, macht Rent auch in Hamburg zum Genuss. Nicht nur die Schauspieler sind am Ende völlig geflasht von dem einmaligen Gefühlserlebnis sondern auch die Zuschauer im ausverkauften Grünspan. Birgit Schmalmack vom 30.12.13
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Zur Kritik von
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Grünspan
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Druckbare Version
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