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| Karriere, Lichthof |
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Karriere, Lichthof
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Aufgeblasene Glückssucher
Drei halbkreisförmige Klettergerüste sind zu einer Halbkugel (Bühne: Fabian Wendling) ineinander gestellt. In ihr hängen die drei Gestalten, die ihrer Karriere hinterher hechten. Aufgeblasen erscheinen sie in ihren Anzügen (Kostüm: Judith Förster), in die die Luft einströmt, wenn sie größer erscheinen wollen, als sie sind. Und dennoch hängen sie wie dicke Spielfiguren in Gerüst fest. Die Karriere scheint gestrandet. Freiheit verkommt zu einem anderen Wort für den Zwang zur Selbstausbeutung. Geld alleine macht nicht glücklich. Zu viel bedeutet Verantwortung, zu wenig schlaflose Nächste, zu viel schafft Misstrauen, zu wenig auch. Wie soll man sich da zurechtfinden? Egon Erich in der zweiten Szene weiß es auch nicht, er hechtet in einer pausenlosen Glückssuche seinem Glück hinterher und hängt wie die beiden anderen mitten auf seiner Kletterbrücke, die ihn zum ultimativen Glück führen sollte. Mit dreißig hat er seinen Höhepunkt als erfolgreicher Topseller schon erreicht und kann nur noch den Sprung von der Brücke beschließen. Wenn alle Ziele erreicht sind, breitet sich die Leere unerträglich aus. Da erscheint die Entscheidung der schönen Frau in der letzten Szene nur konsequent. Nach der Diagnose einer unheilbaren Krankheit beschließt sie ihren Freitod, den sie in aller Öffentlichkeit in Szene setzt. Wer immer schön war, muss auch schön sterben. Die drei Kletterbrücken sind nun zu einem Tunnel arrangiert, der die Schöne eigentlich zum großen Scheinwerferlicht führen sollte. Doch nun hängt die Sterbende dort, wie eine Puppe festgezurrt in den Seilen ihrer eigenen Inszenierung. Kathrin Mayr hat eine Trilogie der Selbstinszenierung, der Selbstoptimierung und der Selbstausbeutung aus den Texten von Gerhild Steinbuch, Dirk Laucke und Ferdinand Schmalz zusammengestellt, die genau den atemlosen Sog entfaltet, unter dem auch die drei Glückssucher unermüdlich voranhetzen. Beeindruckend souverän agieren die hervorragenden Darsteller (Irene Benedict, Alexander Jaschik, Mathis Kleinschnittger) in dem kargen Aufsteiger-Bühnenbild und erzeugen trotz der mäandernden Textflut eine Spannung, die von der ersten Minute an gefangen nimmt. Birgit Schmalmack vom 23.5.14
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Zucker, Golem If, Kolbenhof
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