In einem kleinen amerikanischen Ort soll eine Moschee gebaut werden. Mitten in der Innenstadt. Der Vorsitzende der Handelskammer ist gut befreundet mit einem arabischen Geschäftsmann, der schon viel Geld in dieses Projekt investiert hat. Auch die Ehefrauen der Beiden pflegen intensiven, interkulturellen Kontakt. Ausgerechnet aber der Bruder des Handelskammervorsitzenden hat nun eine Website online gestellt, die mit rassistischen Allgemeinplätzen gegen das Moscheeprojekt zu Felde zieht. Die Rettung der Heimat vor dem Terror der Muslime ist sein Anliegen.
Wie die Bürger von Naperville über die Diskussion dieser Frage ihre innersten Haltungen offenbaren, untersucht das Stück von Jamil Khoury. Selbst als szenische Lesung entfaltet es eine große Spannung. Denn eher gut recherchierte Haltungen einer Gesellschaft und nicht die Findung einer künstlerischen Form stehen im Mittelpunkt des Stückes. Mit den 11 Schauspielern auf der Bühne des Lichthofs unter der Regie von Susanne Knierim kommt der differenzierte und vielschichtige Text voll zur Geltung. Ein anregender Abend!