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Momix Botanica

Zum Kritik von

NDR 
Abendblatt 
 


Momix Botanica

Schöpfen aus dem Bildervielfalt der Natur

Frauenkörper werden zu wandelnden Blütenkelchen, Muscheln schwimmen auf menschlichen Beinen über die Bühne, flouriszierende Gliedmaßen winden sich zu Reptilienkörpern: Der Choreograf Moses Pendleton hebt die Grenzen zwischen Mensch, Tier und Pflanze, zwischen Fantasie und Realität auf. . Indem er versucht die Schönheit der Natur nachzuempfinden, wird er zu einem Spiegelbild ihrer Wunder. Bei ihm wird der Zuschauer zu einem staunenden Beobachter der Natur. In aller Farb- und Formenvielfalt schillern die Blüten, Insekten und Meerestiere im Minutentakt über die Bühne.
An Ideen scheint kein Mangel zu herrschen. Jeder der Szene widmet sich nur kurz jeweils einer Naturerscheinung. In der Vielfalt der Natur stecken so viele Anregungen, dass das Tanzensemble Momix keine von ihnen wieder aufgreifen muss, um die zweistündige Show prall zu füllen. Mit nur zehn Tänzern, die in ständigen Kostümwechsel atemberaubende Fantasiebilder auf der Bühne entfalten, entführen in fantastischen Naturwelten. Andere Compagnies würden aus diesem Ideenkapital gleich mehrere Abende erschaffen, Momix aber bietet den Zuschauer einen überbordenden Bilderreichtum, der aus dem Überfluss der Natur schöpft.
Doch oft sind es gerade die einfachen Stilmittel, die besonders beeindrucken. Wenn nur die Arme und Beine von drei Tänzern im Schwarzlicht zu sehen sind, wie aus ihnen immer neue Körperformen spielerisch einstehen, liegt in dieser Konzentration ein wohltuender Kontrast zu all den bunten Megabildern. Oder wenn die Tänzer ihre Arme mit Schaumstoffwülsten zu einem Kettenelement verlängern und damit Geschichten von Verknüpfungen, Trennung und Neuverbindungen erzählen, wünscht man sich manchmal ein Verweilen der Show. Doch wenn sich auch die Natur nicht beschränkt, warum sollte es der staunende, bewundernde Betrachter Pendelton tun?
Birgit Schmalmack vom 4.1.14




 

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