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Allgemein:
Spiegelneuronen, Kampnagel
KEIN SCHÖNER SCHLAND, Hf MT
IM CABARET, AU CABARET, TO CABARET, HfMT
Eigengrau, Sprechwerk
Der alte Mann und ein Meer, HfMT
Zu Schad, Tonali
A PLACE CALLED HOME, Kampnagel
Ocean cage, Kampnagel
Der eigene Tod, DSH
Gesetze schreddern, Malersaal
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Immer im Gleichschritt laufen sie hintereinander her in der Arena, die im Ballhaus Naunynstraße zum Schaulaufen eingerichtet worden ist. Wer schaut wen an? Wer hat wen unter Kontrolle? Die Zuschauer stehen in ihrer Zufallsanordnung ebenso unter Beobachtung wie die Tänzer der Grupo Oito.
Diese werden sich vollkommen entblößen. Sie werden sich einschließen in ihre kleinen schalldichten Kabinen, aus denen dennoch jeder Ton übertragen und jede ihrer Bewegungen auf die große Leinwand projiziert werden wird. Geliebt wollen sie werden, sich darstellen und präsentieren, wie fit, sexy und flexibel sie sind. Sie werden auf ihre Kabinen klettern und zu Statuen der Selbstdarstellung werden, bis ihnen bewusst werden wird, wie weit sie ihre Kontrolle über ihre Selbstbilder schon aufgegeben haben. Dann werden sie sich zurückziehen in ihre Kabinen, in den trügerischen Schutz ihrer vermeintlichen Privatsphäre.
Geliked zu werden, verführt sie zur Selbst-Entblößung, die Übergriffe herausfordert. Bewegt sich die Tänzerin zunächst noch unter den Küssen ihrer „Freunde“ wie ein Fisch im Wasser, werden ihre Abwehrreaktionen immer heftiger, als sie merkt, dass sie von den selbstverliebten Likes entblößt, auf den Boden gedrückt und schließlich liegen gelassen wird.
Ricardo de Paula wollte in seiner neuen Arbeit „Part of you“ den bewusst in Kauf genommenen Kontrollverlust über die eigene Privatheit in den Blick nehmen, die er in der Nutzung der Medien wie Facebook, WhatsApp, Google, Dropbox oder Instagram beobachtet. Jeder der sechs Tänzer wird in der täglichen Arena der Selbstdarstellung seine eigene Bahn ziehen. Die antreibenden Beats von Olaf Giesbrecht machen klar, wie hart der Kampf um die tägliche Portion an Aufmerksamkeit ist. Eine interessante Arbeit, die den ganzen Zuschauerraum des Ballhauses mit all seinen Vorsprüngen, Simsen und Skulpturen in das Bewegungsspektrum einbezog.
Birgit Schmalmack vom 13.4.15
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