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Allgemein:
Spiegelneuronen, Kampnagel
KEIN SCHÖNER SCHLAND, Hf MT
IM CABARET, AU CABARET, TO CABARET, HfMT
Eigengrau, Sprechwerk
Der alte Mann und ein Meer, HfMT
Zu Schad, Tonali
A PLACE CALLED HOME, Kampnagel
Ocean cage, Kampnagel
Der eigene Tod, DSH
Gesetze schreddern, Malersaal
Die überbewusste Maus
Ein Mann leidet an sich und seiner Umgebung. Er hält sich selbst für böse, verkommen und abstoßend und verachtet seine Umgebung. Er kostet sein Leiden in vollen Zügen aus. Er wälzt sich am Boden in seinem Selbstmitleid. Mit seinen vierzig Jahren ist er in ein Kellerloch gezogen, in dem er seitdem nur mit sich selbst, seinen Gedanken und seinen Erinnerungen haust. So braucht er sich mit keinem Gegenüber mehr auseinander zu setzen. So weit zumindest in der Theorie. Doch bald mischt sich in seine Selbstgespräche, die er häufig an ein abwesendes Publikum richtet, eine weitere Person ein. Zunächst nur mit irritierenden Versuche auf einem Brett zu balancieren, ein Brett in der Waagerechten zu halten oder sich selbst mit einer der Arbeitsleuchten in Szene zu setzen. Sie summt leise vor sich hin. So sieht wahre Selbstgenügsamkeit aus.
Der Mann guckt leicht indigniert, macht dann unverdrossen weiter in seiner Selbstbespiegelung. Doch dann dringen immer weitere Erinnerungen aus seiner Vergangenheit an die Oberfläche und in der Frau findet er das Gegenüber, das seine Schwächen, seine Unfähigkeit und seine Einsamkeit offenbar werden lassen. Sie wird zu seinem Bewusstsein, dem er nicht ausweichen kann. Während die Frau mit sicherer Körperbeherrschung über wackelige Bretter läuft, auf hohe Leitern klettert, klammert der Mann an jeden verfügbaren Haltegriff. Als er über das Bewusstsein der Maus im Vergleich zum Menschen philosophiert, hockt er oben auf einer Klappleiter mit ängstlichem Blick in die Tiefe. Einen Zusammenstoß mit der Wirklichkeit hält sein Gedankengebäude nicht stand.
Clemens Mägde hat den schmalen Roman von Dostojewski zu einem Bühnentext verdichtet und ihn für das Monsun Theater inszeniert. Dabei gelingt ihm mit dem intensiven Spiel von Stefan Schießleder und Irene Benedict eine Umsetzung, die mit wenigen Bühnenmitteln aus einigen Leitern und Brettern einprägsame Bilder schafft und viel Raum für eigene Assoziationen lässt. Eine weitere gelungene Zusammenarbeit zwischen den Autor und Regisseur Mägde und dem Monsun Theater. Ein wunderbar tiefgründiger Abend, dem man viele Zuschauer wünscht.
Birgit Schmalmack vom 3.12.18
Abbildung: Aufzeichnungen aus dem Kellerloch - Monsun Theater
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