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Wie geht es Charlotte Pfeifer?

Wie geht es Charlotte Pfeifer?

Hier ihre Antwort:

Wir haben am letzten Tag vor der Schließung des Lichthof Theaters noch gespielt, Mitte März. Mir waren die Ausmaße der Pandemie und die Gefahr damals noch nicht so bewusst. Aber bald darauf wurde ja klar, dass Theater so nicht mehr möglich sein wird, für eine unbestimmte Zeit.

Zum Glück konnte ich mit dem Lichthof-Theater zusammen dann sehr schnell ein Web-Format entwickeln: Die „Instruktionen am Montag“, in denen Boy H. Werner Anweisungen an die Öffentlichkeit gibt und gleichzeitig die derzeitige Lage betrachtet. Ich fahre in schwierigen Situationen ja gern den Aktionismus-Modus hoch, und mein Partner Pascal Fuhlbrügge und ich und teilweise sogar auch unsere Kinder waren dann 6 Wochen lang ziemlich eingebunden in diese Videos, die wir selbst produziert haben. Diese Aufgabe war hilfreich, und es hatte ganz klar auch etwas therapeutisches. Boy H. Werner ist außerdem eine sehr souveräne Figur, ihn kann wenig umhauen, der ist genau der Richtige für Krisensituationen.

Seitdem habe ich unzählige Anträge geschrieben für Fördermittel, Unterstützung, Stipendien. Und ich muss sagen, ich fühle mich wirklich gut aufgefangen. Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die eine Menge verloren haben, die es im Lockdown echt schwer hatten, weil sie vielleicht auch in diesen Förderstrukturen nicht so drinstecken. Bei mir ist alles überaus glimpflich abgelaufen und das weiß ich sehr zu schätzen. Was ich aber auch wirklich interessant finde: Wie sich alles neu organisiert. Wir müssen ja jetzt lernen, wie wir unter den veränderten Bedingungen arbeiten, proben, aufführen können. Und auch wenn der Sommer in Deutschland von den Infektionszahlen her eher entspannt ist, poche ich doch immer wieder auf Abstand, Skype/Zoom, sonst Maske, draußen oder bei ganz offenem Fenster. Denn das müssen wir ja mitproben: wie Theater auch dann gehen kann, falls die Zahlen wieder steigen. Denn ich möchte nicht, dass kulturelle Live-Events nur etwas sind für Leute, die glauben, es sich gesundheitlich leisten zu können.

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