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A PLACE CALLED HOME, Kampnagel
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Der eigene Tod, DSH
Gesetze schreddern, Malersaal
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Liebe, nur ein Spiel der Chemie?
Zwei junge Menschen haben sich in ein Versuchslabor begeben. Jeglicher Kontakt zur Außenwelt ist unterbunden. An ihnen sollen neue Anti-Depressiva ausprobiert werden. Doch wie verändern sich die Ergebnisse der Testreihen, wenn sich Gefühle des Verliebtseins zwischen ihnen bemerkbar machen? Sind sie nur eine Folge der in den verabreichten Medikamenten enthaltenen Pheromone? Gerät die aufkeimende Beziehung ins Wanken, als sie erfahren, dass einer von ihnen nur einen Placebo erhält?
Connie (Henrike von Kuick) ist eine Psychologiestudentin, die auch aus fachlichem Interesse der Versuchsreihe zugestimmt hat. Sie hofft durch ihr Fachwissen die Ergebnisse steuern und beurteilen zu können. Doch ihre rationale Herangehensweise schützt sie nicht vor den emotionalen Berg- und Talfahrten im Labor. Tristan (Kostja Ullmann) dagegen ist ein lebensfroher Draufgänger, dem es nur um das Geld für seine Dienste im Namen der Wissenschaft geht und sich weniger mit Gedanken um die möglichen Hintergründe belasten will. Umso stärker und impulsiver lässt er sich auf seine attraktive junge Testkollegin ein.
Zwei Ärzte beobachten die Wirkungen. Jeder von ihnen mit einem anderen Ziel. Dr. Toby (Erik Schäffler) will seine Karriere in dem Pharmaunternehmen durch einen weiteren Forschungserfolg vorantreiben und ist somit an keinerlei negativen Ergebnissen interessiert. Seine frühere Freundin und Kollegin Dr. Lorna dagegen leidet selbst unter depressiven Schüben und lehnt Psychopharmaka für sich ab.
Erst im zweiten Teil nach der Pause nimmt das Drama volle Fahrt auf. Nun treten alle Konflikte, die zuvor nur schwelten, offen zutage und führen zu unwiderruflichen Folgen, die die Personen vor immer neue Herausforderungen stellen.
Lucy Prebbles Stück, das unter der Regie von Hartmut Uhlemann im Ernst Deutsch Theater seine deutsche Uraufführung feierte, behandelt die Hintergründe der weit verbreiteten Volkskrankheit Depression und den Umgang der Gesellschaft mit ihr. „Ich bin nicht depressiv, nur traurig. Ich bin nicht depressiv, ich sehe die Dinge nur unverschleiert, “ sagt Lorna an einer Stelle. Können Medikamente bei diesem klaren Blick auf die Trauer des menschlichen Daseins helfen? „The Effect“ ist ein anspruchsvolles Stück, das in pointierten Dialogen die Auseinandersetzung der verschiedenen Standpunkte auf der Bühne verhandelt.
Die wunderbar abstrakte Bühne und die Videoprojektionen von Eva Humburg schaffen mit zwei drehbaren Wänden und zwei Krankenliegen immer neue Räume. Ein mutiges und berührendes Stück.
Birgit Schmalmack vom 13.3.14
Abbildung: The Effect - by Oliver Fantitsch