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Allgemein:
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IM CABARET, AU CABARET, TO CABARET, HfMT
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A PLACE CALLED HOME, Kampnagel
Ocean cage, Kampnagel
Der eigene Tod, DSH
Gesetze schreddern, Malersaal
Der kleine angejahrte Schlepper aus St. Pauli hat für einen Abend am schicken Flagschiff Hamburgs festgemacht. So konnten es Ulrich Waller und Thomas Collien stolz verkünden. Im ausverkauften Großen Saal der Elphi feierten sie zum fünften Mal mit ihren Gästen ihr traditionelles Neujahrskonzert "St. Pauli Theater meets Elbphilharmonie".
Als "laufende Diskokugel" mit der "Taille von Audrey Hepburn", allerdings an ihrem Oberschenkel, übernahm dann Katie Freudenschuss souverän die Moderation und sorgte mit ihrem rosa Glitzeranzug für mehr Hollywood im Alltag. Weniger meckern, selber mehr für gute Laune und tolle Momente sorgen, dieses Motto erfüllte sie an diesem Abend sehr gekonnt.
Das Programm konnte sich sehen lassen. Alte Bekannte waren dabei und auch neue Gesichter. Aus Berlin waren die Comedian Harmonists angereist, die dem galanten Charme ihrer Vorbilder, der ersten Boygroup Deutschlands, in nichts nachstanden und ihren Stil bis in die Jetztzeit weiter entwickelten. So stachen sie mit ihrem "kleinen grünen Kaktus" mal eben den "neunundneunzig Luftballons" von Nena die Luft aus.
Ein ähnliches Outfit wie Katie Freudenschuss trug dann Tim Fischer, allerdings in schwarz und in Größe 36. Als echte Hamburger Diva verwandelte er sich zunächst in eine Grande Dame aus Blankenese, dann in Zarah Leander und zum Schluss noch einmal in die Rinnsteinprinzessin, mit der alles begann.
Die Soulstimme Stefan Gwildis, die laut Freudenschuss entgegen der Hamburger Gepflogenheiten noch immer sein Erstgesicht trägt. durfte nicht fehlen. Mit seinem Song "Ich will es bunt", warb er für mehr Vielfalt in jeder Hinsicht und die Bühne erstrahlte dazu in lila, türkis und rot.
Nach der Pause wollte Katie Freudenschuss die tolle Akustik der Elphi für ein gemeinschaftliches Fan-Gegröhle im Vorgriff auf die kommende EM im eigenen Lande ausnutzen. Doch das blieb ohne großen Widerhall. "Das ist euch wohl zu prollig", entschuldigte sie sich mit einem Schmunzeln und schaltete schnell um, und zwar auf das Kulturradio im Dlf und präsentierte eine gekonnte Persiflage auf Fußballhymnen in der Jazz-Dada Version.
Statt der erkrankten Annett Louisan war Anna Depenbusch kurzfristig aus ihrem kreativen Ostseeurlaub nach Hamburg zurückgekehrt und füllte mit Bravour die entstandene Lücke. Sie zeigte sich als "Engel", der anderen über die Schulter schaut, und hauchte ihr "Ja-Ja" für Benjamin ins Mikro.
Damit 2024 ein besseres Jahr wird, kreierte die Comedienne Freudenschuss aus dem Stegreif am Klavier aus den Stichworten, die ihr das Publikum zurief, eine gereimte „Hamburg-Hymne“. Unglaubliche Leistung.
Mit Gustav Peter Wöhler als letztem Act stand ein Mime und Sänger auf der 360 Grad-Bühne, der dem St.Pauli Theater schon lange verbunden ist. Variantenreich wie immer interpretierte er unter anderem "Message in a bottle" von Police, einen Lovesong von Altmeister Bob Dylan und "She's always a woman to me" von Billy Joel.
Als Zugabe bewies das Hamburger Publikum sein Schunkeltalent und schmetterte gemeinsam mit allen Künstler:innen aus voller Kehle "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins". Mit Standing Ovations ging der Abend zu Ende.
Birgit Schmalmack vom 8.1.24