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Allgemein:
Spiegelneuronen, Kampnagel
KEIN SCHÖNER SCHLAND, Hf MT
IM CABARET, AU CABARET, TO CABARET, HfMT
Eigengrau, Sprechwerk
Der alte Mann und ein Meer, HfMT
Zu Schad, Tonali
A PLACE CALLED HOME, Kampnagel
Ocean cage, Kampnagel
Der eigene Tod, DSH
Gesetze schreddern, Malersaal
Fly me to the moon
"Ground Control to Major Tom, take your protein pills and put your helmet on" erklingt. Auf der Leinwand wird heruntergezählt und Roland Walter fährt in seinem Rollstuhl auf der Rollbahn neben der langsam trippelnden Veronique Langlott Richtung Abheben in den Himmel. Ein schönes poetisches Bild zum Schluss!
Fliegen, der große Menschheitstraum für fast alle. Doch egal, welche körperlichen Voraussetzungen die Menschen mitbringen, sie werden aus eigener Kraft daran scheitern. So sind die Startbedingungen für Veronique Langlott und Roland Walter gar nicht so unterschiedlich, wie es auf den ersten Blick aussehen mag. Walter sitzt im Rollstuhl und Langlott ist eine durchtrainierte Tänzerin. Skeptisch beobachten sie sich zu Beginn. Ihre gemeinsam gestartetes Training für das große Ziel Fliegen mutet eher an wie ein Konkurrenzkampf. Getrennt voneinander nehmen sie an ihrer jeweiligen Startlinie Platz und warten auf die Fanfare als Startsignal für die nächste Trainingsrunde. Langlott setzt dabei häufig eine verbissene Miene auf, während Walter mit einem ironischen Schmunzeln im Gesicht versucht die Tänzerin nachzumachen.
Anknüpfend an die Erfolgsproduktion aus dem Jahr 2016 "Why not" mit dem Tänzer Ahmed Soura und dem Autor Roland Walter entwickelte Regisseurin Franzoise Hüsges einen zweiten Teil. Roland Walter darf dieses Mal einen wesentlich aktiveren Part übernehmen. Er sitzt nicht nur im Rollstuhl und wird geschoben, sondern liegt zu Beginn in einem aufblasbaren goldenen Schwan und windet sich aus eigener Kraft zur Tür. Später bewegt er seinen Rollstuhl selbst über die Bühne. Doch wo "Why not" durch das enge Zusammenspiel der beiden Protagonisten und den enervierenden Tanz von Ahmed Soura faszinierte, steht hier das getrennte und gleichförmige Training für das Fliegen im Vordergrund. Der gemeinsame Traum wird eher durch das Bühnenbild angedeutet als durch die Performance gezeigt. Hinter einem Fadenvorhang schweben Luftballons und machen vor, was den Menschen verwehrt bleibt. Hoch unter den Decke hängt ein riesiger Ballon als Weltraumkugel, der irgendwann plötzlich zu Boden fällt. Wenn Langlott vor Walter sitzend aus ihm minutenlang die Luft herauslässt, setzt sie einen fast triumphierenden Blick auf. Die Luft ist raus! Erst danach kann endlich ein vorsichtiges Miteinander beginnen.
Birgit Schmalmack vom 2.9.18
Abbildung: Fly im Monsun Theater - by FRancoise Hüsges