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Der Künstler Roland Walter sagt von sich: "Die Menschen nennen mich behindert,
und sie haben recht, das bin ich auch." Er ist spastisch gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Er hat mit dem Tänzer Ahmed Soura zusammen eine Performance erarbeitet. Doch der Kontrast zwischen beiden könnte kaum größer sein: Soura ist ein athletischer Künstler aus Burkina Faso, der seinen Körper in jeder Sekunde voll unter Kontrolle hat. Dennoch werden die beiden im Laufe ihrer Performance "Why not" feststellen: Was kann uns trennen, wenn uns die Menschlichkeit verbindet?
Die beiden verstehen sich, sie hören sich zu, sie harmonieren miteinander. Das geht so weit, dass Soura nicht nur die Arm- und Beinbewegungen von Walter sondern auch seine Grimassen und Laute nachahmt. Regisseurin Francoise Hüsges gibt beiden Performern Raum für ihren eigenen Ausdruck. Jeder bekommt ein Solo. So tanzt Walter in seinem Rollstuhl zu einer schnellen Akkordeon-Musik und Soura breakdanct zu schrägen Elektrobeats. Doch sie tanzen auch zusammen. Dann lässt Soura mit leichten sicheren Fußspitzen den Rollstuhl kreisen und legt sich zu einem Duett unter den Rolli, um Walters Armbewegungen synchron mitschwingen zu lassen.
Ein kleiner, feiner Abend ist enstanden, der im Altonaer Monsun Theater weitere neue Programmakzente setzt, die so bisher in Hamburg fehlten. Hüsges umgeht geschickt die Gefahr eines betulichen Wohlfühltheaters und lässt dennoch berührende Momente entstehen.
Birgit Schmalmack vom 19.12.17
Abbildung: Why Not im Monsun - Foto: Mattias Seidel
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