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Allgemein:
Spiegelneuronen, Kampnagel
KEIN SCHÖNER SCHLAND, Hf MT
IM CABARET, AU CABARET, TO CABARET, HfMT
Eigengrau, Sprechwerk
Der alte Mann und ein Meer, HfMT
Zu Schad, Tonali
A PLACE CALLED HOME, Kampnagel
Ocean cage, Kampnagel
Der eigene Tod, DSH
Gesetze schreddern, Malersaal
Funkelnde Kostüme, schöne Frauen, echte Männer, energiegeladene Musik, eingängiger Tanz und eine dramatische Story mit viel Ehre, Macht und Liebe: Das sind die Zutaten eines guten Bollywoodmusicals. All das hat das Gastspiel auf Kampnagel, das dieses Genre auch nach Hamburg brachte, ohne Zweifel zu bieten. Zudem kann es mit seinen Kapiteleinführungen auf Englisch, die auch für Bollywwod-Neulinge verständlich sind, den Zugang zu dieser Kunstform erleichtern. Die Story ist schnell erzählt. Ein hübscher, armer Junge bricht aus seinem Dorf in die Großstadt Mumbai auf, um sein Glück zu suchen. Er findet dort vermeintliche Freunde aus dem Mafiamilieu und sogar die große Liebe. Doch das Gift der Eifersucht führt zu einem großen Showdown, der keine Überlebenden kennt. Mehr Drama geht auch bei Shakespeare nicht.
Die Tänzer:innen des Navdhara India Dance Theatre sind Meister:innen ihres Fachs. Souverän verbreiten sie unter der Regie von Ashley Lobo in ständig wechselnden Kostümen mit immer neuen Glitzereffekten mitreißende Gute-Laune-Atmosphäre. Im klassischen Bollywoodtanzstil mit kleinen eingestreuten modernen Tanzelementen entwickeln sie in kurzen Szenen die Story, die sich um den hübschen Jungen aus dem Dorf dreht, der in all seiner Unschuld in die Mühlen der Verstrickungen der Großstadt gerät. Eine Geschichte, die den Kampf zwischen Gut und Böse auf die Bühne bringt.
Das Bühnenbild wird durch Projektionen auf die Rückwand realisiert. Die Songs werden den Tänzer:innen in den Mund gelegt; daher kamen die Gesangsstimmen größtenteils vom Band, was für unsere heimischen Musicalerfahrungen gewöhnungsbedürftig ist. Die Stimmung auf der Bühne schwappte etwas zögerlich auf das Hamburger Publikum über. Als das Ensemble zum Schluss die Zuschauer:innen zum Mittanzen aufforderte, brauchte es etliche Überredungsversuche der unermüdlich einladenden Tänzer:innen, die sich zwischen die Reihen stellten, um ein paar aus dem Publikum mit auf die Bühne zu holen. Nur die beiden indischstämmigen Männer in meiner Reihe wussten sofort, was jetzt zu tun war. Sie waren die ersten, die aufstanden und mit wahrer Begeisterung die Tanzbewegungen vollführten. Da braucht es wohl noch ein paar mehr Gastspiele, bis Bollywood auch in Hamburg so richtig zieht.
Birgit Schmalmack vom 1.11.23
Abbildung: A passage to Bollywood - Foto: Navdhara
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