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Allgemein:
Spiegelneuronen, Kampnagel
KEIN SCHÖNER SCHLAND, Hf MT
IM CABARET, AU CABARET, TO CABARET, HfMT
Eigengrau, Sprechwerk
Der alte Mann und ein Meer, HfMT
Zu Schad, Tonali
A PLACE CALLED HOME, Kampnagel
Ocean cage, Kampnagel
Der eigene Tod, DSH
Gesetze schreddern, Malersaal
Jeder ist der Hauptdarsteller in seinem Stück
Der Vorname des Regisseur ist Erfolg. So kündigt es der Moderator beim Nachgespräch nach der Vorstellung an. Doch dieser verwahrt sich dagegen. Erfolg, den würde er anders definieren. Sein Name kennt die Öffentlichkeit nur in Verbindung mit seinem Stück "Glamour", das seit zehn Jahren in einer Dauerschleife vor ausverkauften Reihen gegeben wird. Doch alle seine anderen ambitionierten Projekte blieben vom gesellschaftlichen Radar unbemerkt. Auch die Hauptdarstellerin, blond mit langer Mähne und silbernen Highheels, ist nicht die erfolgsverwöhnte Diva sondern entpuppt sich bloß als die ehemalige Werbefigur aus der Frühstücksflockenwerbung.
Die einzige, die ganz mit ihrer Aufgabe auf der Bühne zu verschmelzen scheint, ist die weibliche Soundmaschine der Glamourshow. Die Sängerin ist alles andere als "supernaturel" und daher ganz in ihrem Element. Zwischen ihrer Rolle als Glitzerstar auf der Bühne und ihrer Person bekommt auch der kritisch hinterfragende Moderator kein Blatt.
Daneben versuchen die Nebendarsteller nicht ganz in den Hintergrund gedrängt zu werden. Stefan mit seiner Perfektion in seiner unersetzlichen Unsichtbarkeit und Frederike mit ihrem untergründigen Widerstand gegen die Machtstrukturen am Theater.
So punktet das Stück der Jungregisseurin Anja Kerschekewicz in ihrer Abschlussarbeit "Glamour" mit vielen gekonnten Seitenhieben auf das Theater-Show-Geschäft. Doch im Laufe des schnellen, schmissigen Abend fängt man allmählich an, einen roten Faden und eine klarere Ausrichtung zu vermissen. Es bleibt eine Aneinanderreihung vieler witziger Dialoge, interner Schlagabtausche und etlicher intensiver Schauspielerszenen. In den Songs aber, die die Glamourband auf der Bühne live inszeniert, scheint die Inszenierung in ihrer Überzeichnung ganz bei sich angekommen und genau das Maß an brüchiger Selbstironie gefunden zu haben, so dass kein Wunsch nach Perfektion und Ausdruck mehr offen bleibt.
Birgit Schmalmack vom 14.3.16
Abbildung: Gamour - von Aja Kerschkewicz
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