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Like a rolling stone, Logensaal

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Dylan bleibt ein Mysterium

Ich wache morgens als einer auf und gehe abends als ein anderer ins Bett. Das ist, als wenn morgen, gestern und heute gleichzeitig stattfinden. Der Songwriter Bob Dylan ist ein komplizierter Charakter. Seine immerwährende Suche nach Antworten ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er bannte seine Einblicke vom verrückten Leben in „Zeigefingerlieder“, die den Finger in Wunden der Gesellschaft legten. Er fand poetische Worte und eingängige Melodien für seine Beobachtungen. Zunächst wurde er in den gesellschaftskritischen Sechzigern zum Star für die Friedensbewegung. Doch dabei blieb er nicht stehen. Zuerst wurde er zum Rolling Star der Rockszene, bevor er seine Antworten im Christentum suchte und dies auch in seinen Songtexte einfließen ließ.
Bob Dylan ist ein Künstler, der in keine Schublade passt. Ein Mensch, der sich nicht einfach begreifen lässt. Das spiegelt auch der Abend wieder, den Anatoly Zhivago und Ines Maria Eberlein ihm gewidmet haben - voller Fragen und mit wenigen Antworten. Sie erschaffen lieber viele Assoziationenebenen statt eine Standortbestimmung. Dieser Bob Dylan bleibt auch nach dem letzten Lied ein Mysterium. So lassen Zhivago und Eberlein seine Songs sprechen, am schönsten, wenn sie im innigen Duett zu Anatolys Gitarrenbegleitung singen. Und wenn Ines sich zum Schluss alleine am Klavier begleitet, gewinnt Dylans Songs „Just like a women“ ganz neue Dimensionen.
Birgit Schmalmack vom 18.1.16

Abbildung: Like a rollling stone - im Logensaal

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