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Allgemein:
Spiegelneuronen, Kampnagel
KEIN SCHÖNER SCHLAND, Hf MT
IM CABARET, AU CABARET, TO CABARET, HfMT
Eigengrau, Sprechwerk
Der alte Mann und ein Meer, HfMT
Zu Schad, Tonali
A PLACE CALLED HOME, Kampnagel
Ocean cage, Kampnagel
Der eigene Tod, DSH
Gesetze schreddern, Malersaal
Was verbindet Nick Cave mit Schubert? Was hat der Song "Mercy Seat" mit dem Liederzyklus "Winterreise" zu tun? Das ergründet Charly Hübner zusammen mit dem Ensemble Resonanz in seinem Abend „Mercy Seat – Winterreise“.
Hübner stellt ihm die Aussage "Schuldlos, unschuldig, ohne Schuld" voran. Damit lässt er die Winterreise in einem neuen Licht erscheinen. Diese Wanderung eines einsamen Mannes, der durch eine verlassene Winterlandschaft streift, die zu einem Spiegelbild seiner eigenen verlassene Seele wird, wird so zu einer Frage über Schuld und Unschuld. Hat er vielleicht seine Einsamkeit selbst herbeigeführt, seine Geliebte umgebracht und erwartet ihn der Mercy Seat, der Gnadenstuhl, dessen tödliche Konsequenz er fast herbeisehnt? Wie Charly Hübner das in seinem ungekünstelten, eindringlichen Gesang hinterfragt, wie das Ensemble Resonanz dies in Tobias Schwenckes Neukomposition zwischen Schubert und Cave erkundet, wird zu einer spannenden Erkenntnisreise, die mehr Fragezeichen aufwirft als Antworten gibt und gerade damit den unergründlichen Seelenlandschaften eines einsamen Menschen Töne, Klänge und ein Gesicht gibt. Nämlich das des einfühlsamen Charly Hübners inmitten eines grandioses Ensembles auf der Bühne des Schauspielhauses.
Birgit Schmalmack vom 6.10.23
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