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KEIN SCHÖNER SCHLAND, Hf MT
IM CABARET, AU CABARET, TO CABARET, HfMT
Eigengrau, Sprechwerk
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Der eigene Tod, DSH
Gesetze schreddern, Malersaal
Hier wird eine Illusion verkauft. Das macht die erste Szene schon in mehrfacher Hinsicht deutlich. Charles Hübner liegt mit Sixpack-Attrapen-Korsett im Fake-Strandsand vor der gemalten Skyline von New York. Neben ihm posiert seine Love-Love-Sweety im Badeanzug und freut sich an seinen Komplimenten. "Cut", schreit der Regisseur ins Megaphon und stürmt die Szene, weil sie nicht ganz so idyllisch geraten ist, wie er sich das erträumt hat. Keiner der Protagonisten spielt hier nur eine Rolle, alle spielen gleich sich selbst und noch eine weitere mit. Am deutlichsten ist das bei dem Hauptdarsteller. Charly Hübner spielt sich selbst, aber auch Charles Bronson und Michael Kohlhaas. Auf so eine irre Zutatenliste kommen nicht viele, die für ein Staatstheater produzieren, aber Studio Braun ist für verrückte Ideen bekannt. Dass sie sich jetzt aber einen Klassiker der Dramenliteratur als Grundlage ausgesucht haben, könnte eventuell doch eine Nummer zu groß sein.
Hollywoodparodie, Kulissenschiebereien, grellbunte Kostüme, schmissige Songs, Musicalverschnitt, dafür sind sie Spezialisten. Das haben sie in vielen früheren Arbeiten bewiesen. Natürlich weisen das Kleist Drama "Michael Kohlhaas" und der Film "Ein Mann siehr rot" mit Charles Bronson erstaunliche Parallelen auf, doch beim Versuch das alles unter zwei Stunden und mit großem Unterhaltungswert auf die Bühne zu bringen, muss naturgemäß etliches ausgeblendet werden. Hier zu erwarten, dass der dem Klassiker zugrunde liegenden Fragen ernsthaft nachgegangen werden kann, ob Gerechtigkeit auch mit Gewalt erreicht werden kann, ohne sich selbst in Unrecht zu setzen, hieße die Messlatte entschieden zu hoch anzusetzen. So bleibt es einer typischer Studio Braun Abend, viel Unterhaltung, viel Ironie mit einer Andeutung von möglichem Tiefgang.
Birgit Schmalmack vom 18.3.22
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