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Wessies machen Ossie-Musik
Wir sind alle Wessies, warnt Moderator Bernd Begemann gleich zu Beginn. Schließlich soll es an diesem Abend um einen Schatz der Ossi-Popkultur gehen, den es von den Musikern auf der Bühne zu heben gilt. Der Blick von außen muss nicht unbedingt schaden, um zu ergründen, warum gerade unter den schwierigen Bedingungen der DDR und ihrer Zensurbehörden so mitreißende Songs gelingen konnten. "Wie konnte diese Musik unter diesen schwierigen Bedingungen entstehen?" lautete das Motto dieses Abends.
Doch den Erwartungen nach erhellenden Hintergründen kommt das inszenierte Konzert von Carsten „Erobique“ Meyer, Paul Pötsch und Lea Connert nicht entgegen. Stattdessen wird ein Wohlfühlabend unter der Diskokugel zum Mitschunkeln angerichtet. Dreißig Jahre nach der Wende geben so "Wessie-Musiker" diesem Teil der gesamtdeutschen Popgeschichte einen ihm gebührenden, glitzernden Rahmen auf dem Sommerfestival. Denn die Band mit ihren hervorragenden Einzel-Musikern (Polly Lapkovskaja, Marcel Römer, Pola Lia Schulten und Überraschungsgästen) macht ihre Sache fabelhaft. Sie coverten die Songs von Musikern wie Uschi Brüning, Veronika Fischer, Nina Hagen und Manfred Krug mit eigener individueller Note, so dass sie nicht an Intensität einbüßten. Netter Abend!
Birgit Schmalmack vom 15.8.19
nachtkritik |
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