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Wirtschaftsthemen ganz dicht am Menschen
Nur 7 Minuten von ihrer Pause sollen die Arbeitnehmerinnen der Textilfabrik ihren neuen Eigentümern schenken. Dann würde diese im Gegenzug an allen bisherigen Verträgen festhalten. 7 Minuten gegen die sichere Weiterbeschäftigung; dieser Deal scheint fair. Schnell ist man sich unter den 10 Betriebsrätinnen aus den 10 Ländern, die im Pausenraum auf das Ergebnis ihrer Vorsitzenden gespannt gewartet haben, einig. Rasch absegnen und dann endlich nach Hause! Doch dann legt Bianca, eine der beiden Betriebsratsvorsitzenden, ihre Argumente auf den Tisch. Doch die eine von ihnen, Bianca, rechnet ihnen schnell vor: 7 Minuten pro Person pro Tag seine immerhin 1000 Stunden pro Monat und 6 Arbeitsplätze. 7 Minuten scheinen nur ein Kleinigkeit, sind aber eine klare Machtverschiebung von den Arbeitnehmerinnen hin zu der "Heuschrecken", die die alt eingesessene Fabrik in einer Blitzaktion aufgekauft haben.
Das Stück legt als Kammerspiel anhand einer eigentlich einfachen Ausgangslage den Finger einer global agierenden Arbeitswelt. Mit den extra für diesen Abend gecasteten multikulturellen Schauspielerinnen-Team hat das Theaterhaus Stuttgart den Text von Stefano Massini unter der Regie von Werner Schretzmeier einen erhellenden Abend werden lassen, der überaus aktuelle Wirtschaftsthemen unterhaltsam auf die Bühne bringt.
Birgit Schmalmack vom 2.7.18
Abbildung: 7 Minuten, Altonaer Theater - Foto: Theaterhaus Stuttgart
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