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Europe to go, Kampnagel
Virtuell und Theater - ein erlebter Widerspruch
"La Pute de la Joie", Kampnagel
Das Hauptsache Frei Festival ist online.
Der erste Tag bewies: Das Festivalteam um Susanne Schuster und Julian Kamphausen hat ganze Arbeit geleistet. Per Zoom Meeting wurde der Kick Off ins Netz verlegt. Die youtube Aufzeichnung ließ auch Menschen teilhaben, die nur zuschauen wollten. Es gab Grußworte aus dem Rathaus und von Eva-Maria Glitsch und Andreas Lübbers, die eigentlich für den Start im Kraftwerk Bille geplant waren.
Anschließend war die Tanzproduktion "2666" zu sehen, als Aufzeichnung in zwei Versionen. Anschließend sprach Julian Kamphausen mit dem Produktionsteam. Die Choreographin Yolanda Morales gab Auskunft über ihren Zugang zu dem Stoff. So war dieser erste Tag des Festivals zwar kein Ersatz für das tatsächlich Live Erlebnis und das reale Get-Together aber trotzdem ein tolles Trostpflaster für alle, die sich auf dieses Festival gefreut haben.
Abbildung: Hauptsache Online - Zum Nachschauen des Verpassten
Heute konnte man den Wunsch der Wunsch der Kampagne "ZUhause bleiben" ganz leicht erfüllen. Hauptsache Online bot Stoff für einen kompletten Tag am Rechner.
Es erwartet die Zuhausebleiber eine Live-Disussion per Zoom-Konferenz über die Fragen der europäischen Zusammenarbeit von Theaterschaffenden. Dabei waren Carmen Mehnert (Dramaturgin und Produzentin), Stephan Behrmann vom Dachverband der freien Darstellenden Künste und David Chotjewitz (Schriftsteller und Performance-Künstler in Hamburg).
Im Angebot war eine Live-Produktion von den Azubis, die sie extra für Hauptsache-Online erschaffen haben und per youtube präsentieren. "Eine szenische Miniatur zwischen Klorolle und Streaming Portal".
Dann war die Produktion von "Meine Damen und Herren" / "barner 16" in Kooperation mit "Zehn Meter in den wilden Westen" Kampnagel zu sehen und ab 19 Uhr konnte live ein Produktionsgespräch mit dem künstlerischen Team miterlebt werden, das aber auch danach noch als Live-Mitschnitt auf youtube zu finden ist.
Das Highlight des zweiten Tages war die eindrucksvolle Arbeit "Die Mondmaschine- Lecture Performance zu Menschen, Maschinen und Bakterien". Ein spannende Arbeit, die gerade jetzt, wo wir zunehmend auf Technik angewiesen sind, noch einmal eine ganz neue Bedeutung gewinnt. Es wird eine Wissenschaftlerin gezeigt, deren Beschäftigung mit Technik sie allmählich verändert.
Dazu gab es als Bonus ein ausführliches Gespräch mit den beteiligten Künstlern und der Kulturwissenschaftlerin Claudia Reichel.
Ein Konzert vor einer virtuellen Fangemeinde? Frontman (Juliana Oliveira, Greta Granderath, Lois Bartel, Verena Brakonier, Ilona Klein, Alexandra Grieß und Sérgio Pessanha) machte es möglich. In der Zoom-Konferenz sorgten die Künstlerinnen für gute Laune und hielten ihre Zuschauer*innen, die über ihre kleinen Bildchen auf dem Bildschirm sichtbar wurden und per Livechat ihre Beifallsbekundungen einspeisen konnten, für dieses besondere Erlebnis zusammen. Teilweise kam so tatsächlich ein Gefühl von einem gemeinsam erlebten digitalen Raum auf, in dem sie Videoeinspielungen ihrer früheren Konzerte in Ausschnitten präsentierten.
Ligna probierte eine andere Form der digitalen Theatralität aus. Im Livechat mit den beiden Machern Ole Frahm und Torsten Michaelsen des Ligna-Teams führten sie auf ihrem Spaziergnag "Schafft zwei, drei, viele Gänge" durch die Hamburger Vergangenheit, bzw. deren Verdrängung, in der Hamburger Neustadt. Sie waren die begleitenden Stadtführer durch die ehemaligen Hamburger Synagogen in der Poolstraße, die verbliebenen Reste der Altstadt im Gängeviertel, die antikommunistischen Neubauviertel in der Neustadt und in die edel sanierten Stadthöfe, die ein Nazi-Foltergefängnis fast vergessen machen sollen. Das war ein informativer und spannender Einblick in ihren inszenierten Stadtrundgang, den sie im Sommer bereits umgesetzt haben.
Das Team von Hajusom sprach in einem Livechat über den in dieser Gesellschaft gegenwärtigen Rassismus. Es berichtete über ihre Arbeit, die sich der Horizonterweiterung der Zuschauenden und des Empowerments der Darsteller*innen von Hajusom zum Ziel gesetzt hat.
Hauptsache Frei ist das Festival-Hightlight der Freien Szene in Hamburg. Dieses Jahr findet es unter ganz besonderen Umständen statt. Trotz dieser Beschränkungen bleibt die Freie Szene sichtbar und beweist einmal mehr ihre flexible Kreativität.
Sie eröffnen ihr Festivalzeitraum vom 31. März bis 4. April im digitalen Raum HAUPTSACHE ONLINE: Zusammen mit allen Akteur*innen desHaupt- und Rahmenprogramms stellen sie sich der Herausforderung, ein ganzes Festival digital zu gestalten. Mit dem Live-Programm per Zoom Videokonferenz und der Mediathek übersetzen sie einen Großteil des Programms von Hauptsache Frei #6 ins Digitale.
Hauptsache Online bietet also drei Wege der Teilnahme:
- über youtube unter den jeweiligen Tageslinks
- über die Mediatehek
- über die Zoom-Konferenzen.
Ein Dank an alle Künstler und das Team von Hauptsache Frei. Die freie Szene beweist ihre Kreavität einmal mehr.
Abbildung: Hauptsache Frei - ab 31.3.20 online miterleben
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