Werner Schlaffhorst, Malersaal

Unter all den Schichten des Vergessens

Endlich wird ihm die Ehre zuteil, die ihm gebührt. Wäre es doch fast in Vergessenheit geraten, das Allround-Genie Werner Schlaffhorst! Dank sei Clemens Sienknecht und Barbara Bürk! Sie haben ihm zu Ehren eine aufwändige Ausstellung im Malersaal eingerichtet, in dem die Zuschauer den Erinnerungen an den großen Werner Schlaffenhorst nachgehen können. Denn ihm war leider nie das Glück so hold, dass eine seiner zahlreichen Erfindungen berühmt und erfolgreich wurde. Dabei sprühte der talentierte Mann schon in frühren Jahren über vor Erfindungsreichtum. Schon als Knabe zeichnete und dichtete er. Mit der nötigen Professionalität stellen die fünf sangesfreudigen Museumsführer (Holger Bülow, Yorck Dippe, Jennifer Frank, Michael Wittenborn, Clemens Sienknecht) sich in den Dienst der großen Sache der Erinnerung. Sorgsam kramen sie alle Einzelheiten seines ereignisreichen Lebens hervor. Ob es nun die Erfindung des Schlaffomates, (einer Ätherwellengeige), des Schlaffochords (einer Lochkartenmusikorgel) oder des Schlaffolapps (eines Feudeltrockners) sei. Immer erläutern sie mit dem gebührenden Ernst und großem Kenntnisreichtum die Funktion mit praktischen Vorführungen. Sie spüren den Spuren dieses Mannes auch in der Popkultur auf und weisen nach, dass alle wichtigen Größen des Popgeschäftes ihn in ihrem Schaffen verewigt haben. Dann ertönt ein „Clemens, bitte!“ und ein neues Tondokument wird auf den Plattenspieler gelegt.
Die Fünf weisen die Größe in vorgeblich Unscheinbaren nach. Welch ein Denkmal für das Besondere und Große in vermeintlich Normalen und Unscheinbaren! Ein bezaubernd skurriler und dennoch zutiefst menschlicher Abend, der einmal nicht dem Silbrig-Schillernden nachgeht sondern dem Braun-Beigen. Schön dass nun auch die Hamburger nach Zürich (2009) und Köln (2012) in den Genuss dieser Inszenierung kommen können.
Birgit Schmalmack vom 6.1.14



Zur Kritik von

nachtkritik 
köln.de 
akt 
Kölner Stadtanzeiger 



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