Hafenballade



Gefühlige Romantik

Das Hafenbecken ist leer, genauso wie die Sackkarre und die Taschen der alten Hafenarbeiter. Kannsemal (Michael Prelle) träumt am Hafenrand von besseren Zeiten. Dabei ist er mit wenig zufrieden. Er lauscht der Musik der Elbe und versteht ihre Botschaft. Er freut sich an der Aufmerksamkeit von Muschel (Achim Buch), Smitt (Erik Schäffler) und Greta (Juliane Koren). Wenn die schöne Anna (Sandra Maria Schöner) ihn in den Arm nimmt, ist der Tag gerettet. Die „Hafenballade“ unter der Regie von Franziska Steiof zeichnet eine Idylle einer längst vergangenen Zeit im Hamburger Hafen. In den Tagen von dem Einzug der Container gab es Geschichten, Hilfsbereitschaft, Solidarität, Lebensfreude und Freundschaft. Jetzt herrscht die Macht- und Geldgier über allem. Selbst der letzte Lagerschuppen von Cord (Stephan Schad) soll einem Containerterminal seines ehrgeizigen Bruders Rick (Janning Kahnert) weichen. Begleitet von drei Jazzmusikern unter Leitung von Markus Voigt geben die scheidenden Schauspielhausmitglieder ihrer Wehmut Ausdruck. Es ist ein kleiner, melancholischer Abend entstanden. Anekdoten stehen für eine Rückwärtsgewandtheit, die sich ohne Anspruch auf Realitätsbezogenheit erlaubt in gefühliger Romantik zu schwelgen.
Birgit Schmalmack vom 23.4.13



Zur Kritik von

abendblatt 
livekritik 
 



Druckbare Version


Der Kontrabass
Hacking Lulea