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Aida |
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Das Meer ist so blau, so blau
Als Werbevorstellung einer Kreuzfahrt auf der Aida taugt diese Inszenierung von Franz Wittenbrink im Deutschen Schauspielhaus nicht gerade. Zwar ist die Ausstattung zwischen den feudalen Logen des Spielfeldes exquisit. Die Planken sind frisch gescheuert, die Loungesessel gemütlich, die Cocktails bunt und die Gästeliste illuster. Ein Vorstandsvorsitzender der DA-Bank (Toll: Jürgen Uter) mit seiner blutjungen blonden neuen Frau (Franziska Herrmann), eine pensionierte Museumsdirektorin (Marlen Dieckhoff) mit Hang zum Poetischen, ein morbider Entomologe (Tim Grobe) in Endzeitstimmung, ein neureicher russischer Millionär (Achim Buch), eine Sterneköchin (Marion Brockwoldt) mit vorliebe für Currywurst und Landluft, die zwei andächtigen Schwestern (Sandra Maria Schöner, Katja Danowski), die die Asche ihres Vaters wunschgemäß im Meer verstreuen wollen und der Aushilfssteward (Henning Nöhren) mit Vorliebe mit junge hübsche Blondinen. Denn hier läuft nicht alles nach dem Plan des Werbeprospektes. Wie immer strickt Wittenbrink aus diesem Personal und bekanntem oder weniger bekanntem Liedgut skurrile Geschichten. Doch „Aida“ erreicht nicht die Qualität mancher seiner früheren Arbeiten. Das liegt auch daran, dass er nicht in jedem Fall die stimmlichen Möglichkeiten seiner Darsteller voll ausschöpft. Sandra Maria Schöner spielt ihre Rolle als blinde Schwester zwar hervorragend, ist aber eines Großteils ihrer Ausdrucksmöglichkeiten beraubt. Tim Grobe glänzt mit klassischen Stimmqualitäten, wirkt aber in seiner Zweitrolle als schwul angehauchter Pirat Jack Sparrow doch reichlich überzogen. Außerdem gibt es an Deck ein paar Slapsticknummern zu viele. Wie sich der Oberkörperfreie Russe mit seinem Degen im Liegestuhl verheddert, ist zwar gekonnt, aber ein wenig zu dick aufgetragen. Überraschen können aber die beiden Neuzugänge im Sängerensemble. Mit großartiger Stimme überzeugt Franziska Herrmann und mit zusätzlichem Darstellungstalent und Bewegungsvielfalt beeindruckte Henning Nöhren. Den Sinn für gekonnten Stimmungswechsel beherrscht Wittenbrink aber nach wie vor: Nachdem das Traumschiff mit einem lauten Explosion in die Luft gegangen ist, erscheinen die Darsteller in den Logen und stimmen einen überirdischen Choral an. Birgit Schmalmack vom 7.1.13
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Zur Kritik von |
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Ödipus Der Kontrabass
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