Schuld und Sühne, Globe
So haben Daugardt und Neumann einen eigenwilligen Zugang zu der Romanvorlage gefunden, der ihn in unsere Zeit transferiert und dennoch die moralische Beurteilung fast noch schwerer macht. Die Inszenierung konzentriert sich ganz auf das gesprochene Wort. Sie kommt ganz ohne Requisiten auf der Bühne aus, wenn man von zwei Stühlen und einer Flasche Rotwein absieht. Sie bewegt sich geschickt an der Grenze zwischen intellektueller Auseinandersetzung und Spannung, zwischen Monolog und Dialog, dem eigenen konstruktiven Narrativ mit entsprechender Rechtfertigungsstrategien und der Gegenüberstellung zu den vermeintlichen allgemeingültigen Regeln der Justiz.