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Waldstein

Waldstein

Posen sind das halbe Leben

Walter von Gieseking will ein Leben mit Ausrufezeichen führen. Nur ja in keinen Eheterror mit Kinder, Bürgerlichkeit und Langeweile geraten. Doch der herumflanierende Journalist ohne festes Einkommen hat die Grenze der Dreißig überschritten. Auch wenn er für sich selbst das Älterwerden als Schwinden der Energien für die notwenige Randale definieren möchte, so ahnt er auch, dass ihn ans Jungsein auch der mangelnde Mut zur Entscheidung und zur Verantwortung fesseln könnte. Er gefällt sich in der Rolle des Flaneurs und des Poseurs. So kommt es ihm gerade recht, dass seine Freundin, die adlige Ellen, ihn vom Landsitz ihres Vaters „Waldstein“ heraus wirft und er wieder sein Singleleben in Berlin und München aufnehmen kann. Hier kann er sich nach Herzenslust mit seinem Freund Jose dem „Männer-Seite-an-Seite-Stehen-Ding“ widmen. Mit Gesprächen, die einen Wortschatz von ca. 50 Worten erfordern und Theken, die den Halt für die richtige Pose bieten.
Regisseurin Hanna Rudolph und Roland Koberg haben sich der Herausforderung gestellt, den handlungsarmen und wortreichen Roman „Waldstein“ von Moritz von Uslar für die Bühne zu inszenieren. Sie benötigt dazu nur einen schwarzen kleinen Bühnenkasten, zwei Tische, einen Stuhl und zwei Schauspieler. Der eine davon ist Alexander Khuon. Er tänzelt schlenkernd durch den geschwätzigen Text und verhilft ihm zu einer selbstironischen Leichtigkeit, die sogar dem arroganten Nichtstuer Gieseking zu sympathischen Zügen verhilft. Marco Kreibich am DJ-Pult ist sein cooler Gegenpol als sein Freund Jose.
Birgit Schmalmack vom 12.6.07

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