Beethoven 7, Kampnagel Die Musik Beethovens wird in Sasha Waltz' Arbeit "Beethoven 7" ebenso erlebbar wie die von Noguera. Dass Waltz mit ihrem Team dafür jeweils ganz andere Ausdrucksformen findet, zeigt deren großer Wandlungsfähigkeit. So versöhnte der zweite Teil viele im Publikum der voll besetzten K6, die nach dem Krach des ersten etwas ratlos aus dem Saal kamen. Dennoch kann man auch nicht umhin zu sagen, dass der zweite Teil erwartbarer verlief, während der erste Teil voller überraschender Faszinationen steckte, die sich aus dem Nebel allmählich herauslösten. So war für jeden etwas dabei: Für diejenigen, die sich irritierend Neues erhofften wie für diejenigen, die sich von Beethovens schönen Freiheits-Klängen entführen lassen wollten. (Foto: Sebastian Bolesch)    Das andere Sprechen, Lichthof Ein sehr eindrucksvoller, vielschichtiger Abend, der eine wunderbare Bühnenkünstlerin zeigte, die eine Ausdrucksstärke auf die Bühne brachte, die absolut beeindruckte. Wenn man bedenkt, dass sie auch noch Dramaturgie, Konzept, Choreographie und Performance bewältigte, kann man nur sagen: Alle Achtung, ein großes Bühnentalent.    Die Ärztin, EDT Dennoch zieht das Stück die Zuschauer:innen in seinen Bann. Nie wird zu dick aufgetragen, immer bleiben die Figuren glaubwürdig und verkommen nie zu einer Repräsentationsfläche. Das gilt bis in die kleinste Nebenrolle. Immer haben die Menschen auf der Bühne auch noch eine zweite Seite, die das divers und hervorragend besetzte Ensemble nachfühlbar interpretiert. Zum Schluss gab es begeisterten Applaus und Standing Ovationen. Verdient, denn das Stück scheut keine Konflikte und beleuchtet dennoch alle Aspekte wohl differenziert. (Foto: Fantitsch)    Ivo Dimchev, Kampnagel Der Mann mit seinem blonden Undercut-Topfschnitt mit Metallstacheln zu dunklem Schnurrbart, dem offenen Jackett zu riesigen Perlenketten ist schon eine kokette Rampensau, die eine One-Man-Show hinlegt, die nichts vermissen lässt. Eine Art Freddie Mercury, der jeden seiner Songs mit einem Knicks beendet. Dieser Mann kann jede Bühne ganz alleine füllen. In seinen Songs spiegelt sich sowohl stimmlich wie klanglich ein ganzes Orchester.    Die Schattenpräsidentinnen, DSH So ist dieser desillusionierende Abend vor allem eines: Ein großer Spaß, dem aufgedrehten Spiel der absolut überragenden Schauspielerinnen auf der Bühne zuzusehen. In den irrwitzig aufgepumpten Kostümen und aufgetürmten Frisuren beherrschen sie allesamt ihr Comedyfach in höchster Perfektion. Bauer kombiniert das mit einer gekonnten Allegorie auf tatsächliche Verhältnisse und damit einer Portion nicht ganz neuer Erkenntnisse, zu was eine vorgebliche Demokratie verkommen kann. In Deutschland mag man zum Schluss aus dem Theater gehen und denken, dass es hier nicht ganz so schlimm bestellt sei, doch wer kann sich da ganz so sicher sein?