Vergnügliche Aufklärungsarbeit
CSI ermittelt wieder. Dieses Mal im Hamburger Opernloft. Ihre Mordfälle fallen eindeutig unter die Verjährungsfrist. Jahrhunderte nach den Taten treten die beiden Polizistinnen (Theresa Dercksen, Lisa Jackson) die Fahndung an. Denn ihre Leichen sind im Verlauf von vier berühmten Opern zu beklagen. „Rigoletto“: eine weibliche Leiche, „Don Giovanni“: ein männlicher Entschwundener, „Tosca“: drei weibliche und eine männliche Leiche und „Carmen“: ein Stier, eine männliche und eine weibliche Leiche. Viel gibt es also zu tun für die beiden Kriminalistinnen. Denn neben ihrer Spürnasentätigkeit sollen sie, um sich in ihre Opfer und Täter hineinzuversetzen, auch noch singen. Dabei werden sie tatkräftig vom Hamburger Kriminalorchester unterstützt: Tim Berger am Saxophon, Markus Bruker am Klavier und Slava Dumitrascu am Bass. So sind am Ende alle Fälle aufgeklärt und das Publikum über alle Zusammenhänge der vier Opern unterrichtet. Regisseurin Nina Pichler geht mit ihren beiden Sängerinnen ganz unverkrampft an das klassische Opern-Repertoire heran. Ohne den pathetischen Stoff allzu ernst zu nehmen, werden die Nachforschungen hier angestellt. Da gibt die eine Sängerin immer ironische Kommentare, wenn die andere ihre Arie singt, da kommt die andere angetrunken aus der Pause herein und muss erst vom Pianisten wieder an ihre Dienstpflicht erinnert werden. Auch das Publikum darf sich nicht allzu sicher fühlen. Man werde bei mangelnder Mitarbeit die Zuschauer wachsam im Auge behalten. Keiner dürfe die Vorstellung vor Ende verlassen! Mitunter schießen die die Regisseurin und ihre Darstellerinnen, die die ursprüngliche Textfassung von Susann Oberacker und Inken Rahardt nach eigenem Gutdünken umgeschrieben haben, etwas über die Spaßgrenze, die für ausgesprochene Opernliebhaber noch erträglich sein dürfte, hinaus. Somit ist CSI Opera eher etwas für Operneinsteiger, die eine vergnügliche in die Opernwelt erhalten wollen. Birgit Schmalmack vom 25.10.11
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