Einmischen, mitmachen und mitessen
"Mischpulk" hat wieder recherchiert. Was war diese Woche in der Republik los? Über Michael Kleebergs Äußerungen in seinem Buch „Der Idiot des 21. Jahrhunderts“, über Seehofers Positionen zum Thema Migration und am Gegensatzpaar Matriarchat und Patriarchat über das Gewaltpotential von Männern und Frauen wurden nachgedacht. "Mischpulk", das sind das Musik-Performance-Kollektiv HzweiO (Lisa Rykena, Philipp van der Heijden und Konstantin Bessonov), die Performerin Iris Minich, die Regisseurin Anne Schneider und Kaja Jakstat. Im Lichthof zeigten sie bei "Intervisions #4", wie sie das Gelesene und Diskutierte performativ verarbeitet haben: Da wird der Kaffeesatz gelesen. Glaubenssätze werden hinterfragt und losgelassen. King Kong füttert die Möwen in Ovelgönne. Märchen, in denen von Frauen aus einem Turm durch ein geheimnisvolles Flugobjekt befreit werden, werden vertont. Mit Playmobil und Lego werden neue Welten gebaut. Dem Migrationshintergrund der Biodeutschen wird nachgespürt und manches mehr. Sieben Stationen durchlaufen die Zuschauer in Kleingruppen, bis sie sich am Schluss zum Verspeisen der inzwischen gekochten Suppe wieder treffen und sich über ihre Eindrücke austauschen können. Ein schönes interaktives Format, das Zuschauer und Künstler um einen Tisch versammelt. Durch die Übersetzung der Recherchen in Situationen, kommen zu den Texten Handlungsräume, an denen der Zuschauer teilnehmen darf und so auf emotionaler Ebene einsteigen kann. Ein Abend, der viele Fragen stellt, der Anregungen gibt, der zum Gespräch animiert und der neue theatrale Formen ausprobiert. Schön dass der Lichthof für dieses innovative Format den Raum zur Verfügung stellt. Birgit Schmalmack vom 3.12.18
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