Ich will keine Schokolade!
Cornelia Zander-Prigge ist auf der Suche. Sie will endlich einem Mann an ihrer Seite. Bisher war sie erfolglos, wie sie unumwunden zugibt. Auch wenn die Zuschauerzahl sich eher in Konfirmations- denn in Selbsthilfegruppengröße bewegt, greift sie zur vertrauensvollen Ehrlichkeit. Manchmal auch bis zur Schmerzgrenze, wenn sie zugibt, dass für sie die beste Freundin eine wäre, die hässlicher und dicker ist als sie selbst, weil sie dann neben ihr glänzen könnte. Denn sie wäre doch so gerne ein 6Appeal oder vielleicht sogar ein 7- oder 8Appael. Aber leider führen ihre Beziehungen nie dazu, dass er seinen Schlüssel rausrückt, geschweige denn bei ihr einzieht. Also nutzt sie jede Gelegenheit für den Männerfang. Auch im Zuschauerraum des Logensaals sind die männlichen Besucher zu keiner Zeit vor ihrer Charmeoffensive sicher. Zander geht gerne auf Tuchfühlung. Ganz nah kommt sie ihren Zuschauern und ganz persönlich ist ihr Chansonabend geworden, der die Schlager und Chansons von Zarah Leander bis Marianne Rosenberg, von Friedrich Hollaender bis Georg Kreisler in einer Reihe erscheinen lässt. Trude Herr lässt grüßen, aber auch die „Rinnsteinprinzessin“ von Tim Fischer. Zander ist ein 49-jähriges Nachwuchstalent in der Welt des Chansons. Auf der Bühne des Logensaals fühlt sie sich ganz wie zu Hause, flirtet ungehemmt mit Herrn Dorsch, dem Leiter der Bühne, kalauert sich fröhlich über fehlende Texte oder Requisiten hinweg und liefert sich mit ihrer Pianistin zickige Scheingefechte. Nach diesem Abend ist klar: Sie hat nicht nur eine große Klappe sondern auch eine große Stimme. Birgit Schmalmack vom 14.9.15
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Cornelia Zander-Prigge "...wär so gern ein 6Appael"
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