Feuerzangenbowle, Altonaer Theater

Feuerzangenbowle, Altonaer Theater

Großer Spaß

Hans Pfeiffer mit drei F, eins vor dem ei und zwei nach dem ei, will endlich ein Mensch werden. Als Schüler, der im Hausunterricht zum Abitur geführt wurde, ist er nämlich laut Aussage seiner Feuerzangenbowlen-Kumpels keiner, denn er hat die „Penne“ nie von innen gesehen. Deshalb drückt er noch einmal die Schulbank, um die verpasste Schulzeit als Erwachsener nachzuholen. In einem kleinem Provinzstädtchen sucht er sich bei einer Witwe ein Kämmerchen und setzt sich zu den anderen Jungs in der Hochpubertät in die Oberprima. Co-Edukation ist hier noch ein Fremdwort. Das Mädchenlyzeum ist eine streng bewachte Parallelwelt, zu der die Jungs keinen Zugang haben. So machen sie ihren Fez mit den Lehrern „Bömmel“, Crey (genannt Schnauz) und Direktor Knauer (genannt Zeus). Bei der schönen Musiklehrerin Eva (Lorelei) schmelzen sie dagegen dahin. Pfeiffer wirbelt den Laden gepflegt durcheinander. Er kann es sich leisten, die Spaßschraube der Schülerstreiche noch ein wenig weiter aufzudrehen. Er hat sein Abitur schließlich schon in der Tasche. So bändelt er mit der Direktorentochter Eva an, nimmt den sächselnden Chemielehrer heftig auf die Schippe und spielt selbst der Schulrätin einen Streich.
Die Inszenierung am Altonaer Theater setzt auf einen hohen Wiedererkennungswert. So ist die Stimmung im voll besetzten Haus hervorragend. Das Publikum freut sich über jeden schon erwarteten Schabernack, der auf der Bühne vom spielfreudigen Ensemble mit vollem Körpereinsatz umgesetzt wird. Der Spaß schwappt mit Leichtigkeit bis in die letzten Reihen. Hier werden alle Erwartungen erfüllt. Die Zuschauer erlebten einen vergnüglichen Abend, der auch den Vergleich mit der allseits bekannten wunderbaren Filmvorlage mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle nicht scheuen muss. Mit vielen liebevollen Regie-Einfällen, allen altbekannten Sprüchen und zarten Aktualisierungen ist ein Abend entstanden, der einfach Spaß macht.
Birgit Schmalmack vom 21.12.15


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